BMW besorgt über Absatzflaute in Deutschland
sck Frankfurt – Neben der Absatzkrise im westeuropäischen Ausland drückt auch die Flaute im deutschen Heimatmarkt bei BMW auf die Stimmung. “Es hat uns überrascht, dass auch Deutschland schwächer geworden ist”, sagte Finanzvorstand (CFO) Friedrich Eichiner im Interview der Börsen-Zeitung auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) Pkw in Frankfurt.Er führte dies auf die Verunsicherung der deutschen Verbraucher aufgrund der Lage in Europa zurück. “Zugleich sorgt die Diskussion vor der Bundestagswahl um mögliche Steuererhöhungen für Kaufzurückhaltung.” Eine schnelle Trendwende zeichne sich in Westeuropa nicht ab. “Der Druck auf die Margen bei hoher Wettbewerbsintensität hat noch nicht wirklich nachgelassen.” Der Absatz von BMW schrumpfte in den ersten acht Monaten 2013 in Deutschland um 3 % auf 180 252 Fahrzeuge. Dank des Booms in China und eines sich erholenden US-Marktes wuchsen die Verkaufszahlen aber weltweit um 8 % auf 1,25 Millionen Stück.Der CFO schloss nicht aus, in der Zukunft eine Sonderdividende im Fall von Einmalerträgen zu zahlen. Allerdings werde BMW weiter umfangreich in moderne Antriebstechnologien und neue Modelle investieren, was “vorübergehend” den freien Cash-flow drücke. Er bekräftigte, nachhaltig zwischen 30 und 40 % des Konzerngewinns an die Aktionäre ausschütten zu wollen. Der Liquiditätspuffer von 10 bis 11 Mrd. Euro sei “notwendig”, um das Single-A-Rating zu stützen. “Wir wollen das beste Rating unter den europäischen Autoherstellern behalten, um uns weiterhin günstig refinanzieren zu können”, sagte er.Der Kurseinbruch bei SGL Carbon bescherte BMW indes Wertberichtigungen auf die Beteiligung, deren Höhe der CFO aber nicht nannte.Eichiner äußerte Interesse daran, den chinesischen Kapitalmarkt zur Refinanzierung des wachsenden Geschäfts anzuzapfen. Allerdings sei die Emission von Renminbi-Anleihen erst dann möglich, wenn Peking den Kapitalmarkt des Landes öffne.—– Interview Seite 11