Quartalszahlen

Ein Drittel weniger Gewinn – BMW hält trotzdem an Prognose fest

CFO Mertl sieht das Geschäftsmodell intakt. Die Gewinnmarge sank zwar um drei Basispunkte, liegt aber weiterhin in der Spanne. Das Unternehmen rechnet weiter mit wachsenden Märkten.

Ein Drittel weniger Gewinn – BMW hält trotzdem an Prognose fest

Der Münchner Autobauer BMW sieht sich trotz eines Gewinneinbruchs um ein Drittel und der Zölle von US-Präsident Donald Trump auf Kurs und hält an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. Das Geschäftsmodell von BMW sei intakt, sagte Finanzchef Walter Mertl am Donnerstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen zum zweiten Quartal. „Unser Footprint in den USA hilft uns dabei, die Zollauswirkungen zu begrenzen.“ Dennoch lasten die Zölle auf der Gewinnmarge im Autogeschäft. Diese dürfte um 1,25 Prozentpunkte geringer ausfallen als ohne die Zusatzbelastungen, sagten die Münchner voraus.

Bereits im ersten Halbjahr lag sie um 1,5 Prozentpunkte niedriger, weil die Einfuhrabgaben fällig wurden. BMW betreibt sein weltweit größtes Werk in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina und exportiert von dort aus SUV-Modelle unter anderem nach Europa. Limousinen werden dagegen aus Europa und Mexiko in die USA eingeführt. Dazu kommen jedoch auch die Einfuhrzölle der Europäischen Union auf Elektroautos aus China. BMW produziert in der Volksrepublik den elektrischen Mini für den europäischen Markt.

Umsatz unter und Gewinn über den Erwartungen

Die für BMW wichtige Gewinnmarge im Autogeschäft lag im Frühjahrsquartal bei 5,4% und damit 3 Prozentpunkte niedriger als vor Jahresfrist. Sie liegt damit aber in der Spanne von 5 bis 7%, die die Münchner für das laufende Jahr vorhersagen. Der Umsatz ging im zweiten Quartal um 8,2% zurück auf 33,9 Mrd. Euro, der Nettogewinn sank um 32% auf 1,82 Mrd. Euro. Im Vergleich zu den Analystenprognosen ergibt sich ein gemischtes Bild: Der Umsatz liegt deutlich unter den Schätzungen von im Schnitt 36 Mrd. Euro, der Nettogewinn aber über den Erwartungen von 1,72 Mrd. Euro. Bei der Gewinnmarge im Autogeschäft hatten die Experten 5,5% vorhergesagt.

Das Unternehmen rechnet weiter mit einem steigenden Automarkt in vielen Märkten, auch wenn die Zölle die Inflation in den USA nach oben treiben und die US-Handelspolitik und mögliche Gegenmaßnahmen die Wirtschaftsleistung bremsen könnten. In Europa gehe es insbesondere bei Elektroautos und Hybriden aufwärts, erklärte BMW. In China bleibe dagegen der Wettbewerb hart, ein Wachstum werde nur für die unteren Preissegmente vorhergesagt. In der Volksrepublik leiden wohlhabende Kunden unter der hartnäckigen Krise am Immobilienmarkt, die ihnen den Kauf von teuren Neuwagen verleidet. Das bekamen zuletzt auch Mercedes-Benz und Porsche zu spüren. Bei Elektroautos tobt ein Preiskrieg.