Boehringer aktiv im Kampf gegen die Pandemie

Pharmakonzern beteiligt sich an globaler Coronaforschung - Umsatz und Gewinn legen deutlich zu

Boehringer aktiv im Kampf gegen die Pandemie

swa Frankfurt – Mit einem globalen Unterstützungsprogramm engagiert sich der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Dabei bringt das Familienunternehmen medizinisches Know-how über Atemwegserkrankungen und Virologie in verschiedene Forschungsprojekte ein, um eine Therapie gegen Covid-19 zu entwickeln. Wissenschaftler des Konzerns seien zudem auf der Suche nach neuartigen Antikörpern gegen das Virus, das schwere Atemwegserkrankungen auslösen kann, teilt die Gesellschaft mit.Auch soziale Hilfe ist dem Konzern ein wichtiges Anliegen. So stellt Boehringer 5,8 Mill. Euro in Form von Finanz- und Sachspenden für die Nothilfe in ihren Märkten zur Verfügung. Dabei arbeitet das Unternehmen mit lokalen NGOs zusammen, um Geld- und Arzneimittelzuwendungen für Patienten am Ort zu organisieren. Damit sich die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ehrenamtlich engagieren können, haben alle 51 000 Beschäftigten weltweit die Möglichkeit, eine voll bezahlte Freistellung von bis zu zehn Tagen in Anspruch zu nehmen. Boehringer bietet zudem einen Hilfsfonds von 580 000 Euro, um ein Netzwerk an Sozialunternehmern in Kenia und Indien zu unterstützen. Das Geld soll dabei helfen, dort das Verbreitungsrisiko des Coronavirus zu verringern. “Als pharmazeutisches Unternehmen fühlen wir uns Patienten und ihren Pflegenden zutiefst verpflichtet”, fasst es Konzernchef Hubertus von Baumbach zusammen. Boehringer hatte im Januar dieses Jahres mit einem Spendenprogramm von 1 Mill. Euro für die von Corona betroffenen Gebiete in China die Unterstützung begonnen.Ein gesundes Fundament für die Anstrengungen während der Coronakrise gibt die starke Ertragsentwicklung des Pharmakonzerns im vergangenen Geschäftsjahr. Der Umsatz legte 2019 um 8,6 % auf 19 Mrd. Euro zu, was währungsbereinigt ein Wachstum um 5,7 % ergibt. Wichtigster Absatzmarkt ist die Region Amerika mit einem Anteil von 46 % an den Erlösen. Dort gelang Boehringer eine Umsatzsteigerung um 9,2 % (währungsbereinigt um 4,7 %). In Europa kam die Gruppe um 7 % auf 5,7 Mrd. Euro voran. Erfolgreiches DiabetesmittelDas Geschäft in China legte währungsbereinigt um gut 5 % zu und trug 5,2 % zum Konzernumsatz bei. Die Nachfrage im Reich der Mitte war in der Tiergesundheit negativ durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest beeinflusst, hebt Boehringer hervor. Der Umsatz mit einem Schweineimpfstoff brach deshalb um mehr als ein Fünftel ein.In der Ergebnisentwicklung spiegelt sich eine hohe Dynamik im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Besonders erfolgreich war Boehringer mit dem Diabetesmittel Jardiance, dessen Umsatz um 47,3 % auf 2,15 Mrd. Euro kletterte und das zum umsatzstärksten Medikament im Segment Humanpharmazeutika aufstieg. Positiv machen sich auch niedrigere negative Sondereffekte aus Wertberichtigungen, Restrukturierung und Integrationskosten bemerkbar mit einem summierten Aufwand von 163 Mill. nach 420 Mill. Euro 2018. So kam das Betriebsergebnis überproportional um 9 % auf 3,8 Mrd. Euro voran, die Marge erhöhte sich von 19,8 % auf 19,9 %. Das Ergebnis vor Steuern stieg zusätzlich durch Fortschritte im Finanzergebnis, das aufgrund des weiter sinkenden Rechnungszinses für Pensionsverpflichtungen jedoch weiterhin stark belastet sei, wird betont. Es habe sich jedoch insgesamt verbessert aufgrund von Gewinnen aus dem zur Deckung der Altersvorsorge gebildeten Planvermögen. Im Nettogewinn zeigt Boehringer einen Schub um gut 31 % auf 2,7 Mrd. Euro, wobei der Vorjahreswert durch aperiodischen Steueraufwand beeinträchtigt war.