Boeing fliegt zurück in die Gewinnzone
scd Frankfurt – Der US-Flugzeugbauer Boeing hat im dritten Quartal dank gesunkener Kosten und einer Steuergutschrift deutlich mehr verdient als erwartet. Nachdem der Hersteller der Langstreckenflieger “Dreamliner” und “Jumbo-Jet” im Juli erstmals binnen sieben Jahren mit dem Ergebnis in negatives Terrain abgetaucht war, hat der Airbus-Konkurrent nun wieder an Flughöhe gewonnen. Unter dem Strich legte der Nettogewinn um gut ein Drittel auf 2,28 Mrd. Dollar zu. Je Aktie verdiente Boeing um Sondereffekte bereinigt mit 3,51 Dollar fast vier Zehntel mehr als noch im dritten Quartal 2015. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Schnitt nur eine prozentual einstellige Steigerung auf 2,67 Dollar je Aktie in ihre Bewertungen einfließen lassen.Weil neben einer Steuergutschrift im Wert von 98 Cent je Aktie auch gesunkene Kosten in der Produktion des Langstreckenfliegers “787” den Gewinn getrieben haben, hob Boeing auch den Ausblick für das Gesamtjahr wieder etwas an. Der Gewinn soll nun statt 6,40 bis 6,60 Dollar je Aktie gut 7,10 bis 7,30 Dollar je Anteilschein erreichen. Allerdings bleibt Boeing damit weiterhin meilenweit hinter der noch im Frühjahr ausgegebenen Gewinnprognose von 8,45 bis 8,65 Dollar je Aktie zurück.Leicht angehoben wurden außerdem die Erwartungen an Auslieferungen und Umsatz in der kommerziellen Luftfahrt. Boeing rechnet nun damit, 745 bis 750 Flieger auszuliefern – 5 mehr als bisher, aber selbst am oberen Ende der Spanne immer noch 12 weniger als 2015. Nach neun Monaten hat der US-Konzern mit 563 an die Kunden übergegebenen Flugzeugen einen Rückstand von 17 auf den Vorjahreswert. In der Rüstungssparte blieben die Erwartungen derweil gleich, wobei für die Bereiche Militär und Sicherheit etwas höhere Erlöse als bislang angenommen werden, während das Raumfahrtgeschäft schwächer erwartet wird.Nach anfänglichen Kursverlusten drehte die Boeing-Aktie am Mittwoch ins Plus und notierte am frühen Nachmittag in New York mit 144,34 Dollar 3,8 % fester – so hoch wie zuletzt Ende 2015.