Börsengang

Börsenkandidat Autodoc empfiehlt sich Investoren mit Wachstum für IPO-Comeback

Autodoc erwägt nach einem Umsatzplus von 17% in den ersten neun Monaten ein Comeback mit einem neuen Anlauf für einen Börsengang. Gestützt wird der Online-Ersatzteilhändler durch starkes B2B-Wachstum.

Börsenkandidat Autodoc empfiehlt sich Investoren mit Wachstum für IPO-Comeback

Autodoc empfiehlt sich Investoren mit Wachstum für IPO-Comeback

Umsatz klettert in ersten neun Monaten auf 1,3 Mrd. Euro

cru Frankfurt

Zur Jahresmitte hatte Autodoc den Börsengang kurz nach der US-Bombardierung des Irans in letzter Minute abgesagt. Jetzt bereitet der Online-Ersatzteilhändler einen neuen Anlauf vor. Das Unternehmen aus Berlin empfiehlt sich Investoren mit anhaltendem Wachstum in den ersten neun Monaten des Jahres. In dieser Zeit ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 17% auf 1,33 Mrd. Euro gestiegen. Allerdings hat sich das Tempo im Jahresverlauf verringert: Im ersten Quartal stieg der Umsatz noch um 21% auf 427 Mill. Euro und das Ebitda um 189% auf 33,9 Mill. Euro. Im Gesamtjahr 2024 erzielte Autodoc ein bereinigtes Ebitda von 151 Mill. bei einem Umsatz von 1,6 Mrd. Euro. Im B2B-Segment hat sich der Erlös zuletzt verdoppelt.

„Wir werden sicher nicht die ersten sein in diesem Herbst“, hatte Autodoc-Finanzvorstand Lennart Schmidt der Börsen-Zeitung im August mit Bezug auf einen IPO-Anlauf gesagt. „Aber wir beobachten das Umfeld und können bei Bedarf schnell reagieren. Dafür braucht es belastbare Aussagen zum Interesse der Investoren."

Schuldenfrei und ohne Zeitdruck

Seitdem hat es bereits der Prothesenhersteller Ottobock an die Börse geschafft; dessen Kurs liegt inzwischen 8% über dem Ausgabepreis. Finanziell steht Autodoc indes auch ohne IPO exzellent da – mit einem Cash-Bestand von deutlich mehr als 100 Mill. Euro und quasi gänzlich ohne Schulden. Es gibt also keinen Zeitdruck.

Autodoc wurde 2008 von den Spätaussiedlern Alexej Erdle, Max Wegner und Vitalij Kungel gegründet. Den Aufsichtsrat führt der Investmentbanker Alexei Kletenkov. CEO ist Dmitry Zadorozhny; als CFO agiert Lennart Schmidt.

Finanzinvestor Apollo beteiligt

Der Finanzinvestor Apollo erwarb 2024 eine Minderheitsbeteiligung. Damals lag die Eigenkapitalbewertung von Autodoc bei 2,3 Mrd. Euro. Barclays, Citigroup, Deutsche Bank und Jefferies waren federführend beim ersten IPO-Anlauf.