Boohoo-Gründer bremst Mike Ashley aus
Boohoo-Gründer bremst Mike Ashley aus
Boohoo-Gründer Kamani bremst Großaktionär Ashley aus
Anteilseigner dürfen nicht über Vergütungspläne abstimmen
hip London
Der Streit zwischen Boohoo-Gründer Mahmud Kamani und Großaktionär Mike Ashley geht in eine neue Runde. Der inzwischen unter dem Namen Debenhams Group auftretende Zalando-Rivale will seinen Anteilseignern bei den Vergütungsplänen keine Mitsprache geben. Wie einer Pflichtveröffentlichung zu entnehmen ist, summieren sich die geplanten Leistungsanreize für CEO Dan Finley auf bis zu 148 Mill. Pfund.
Der Board beruft sich darauf, dass weder das geltende Recht noch die Regeln für das Wachstumssegment AIM der Londoner Börse die Zustimmung der Aktionäre zum geplanten Vergütungsprogramm fordern. Der Sports-Direct-Gründer Ashley kaufte sich 2023 bei der FTSE-AIM-100-Gesellschaft ein und hält annähernd 30%.
Langjähriges Interesse an der Marke
Ashley wird in der Pflichtveröffentlichung nicht namentlich genannt. Doch ist von einem „wesentlichen Wettbewerber“ die Rede, der einen signifikanten Anteil der Stimmrechte halte und „lieber die Wachstumsstrategie und den Betrieb der Debenhams Group weiter stören will als ihren künftigen Erfolg zu maximieren“. Deshalb sei man zu dem Schluss gekommen, dass es nicht im Interesse der Gesamtheit der Aktionäre liege, das Vergütungsprogramm auf einer Hauptversammlung zur Abstimmung zu stellen.
Ashley hat schon seit vielen Jahren Interesse an der Traditionsmarke Debenhams. Er setzte mit Sports Direct (heute: Frasers Group) immer wieder zur Übernahme der Kaufhauskette an, als es sie noch gab. Doch ließen die Eigentümer den Turnschuh-Milliardär stets abblitzen. Nach der Pleite entschieden sich die Gläubiger lieber für die Insolvenz. Danach schnappte ihm Boohoo die Marke weg.
Unterbietungswettbewerb mit Shein
Wie andere Unternehmen der Branche läuft auch die neue Debenhams Gefahr, im Unterbietungswettbewerb mit chinesischen Rivalen wie Shein und Temu auf der Resterampe zu landen. Im Ende August abgelaufenen ersten Geschäftshalbjahr knickte der Umsatz um 23% ein. Dabei wurde aus einem bereinigten operativen Verlust von 9,2 Mill. Pfund ein Plus von 1,8 Mill. Pfund.
Der Analyst Aarin Chiekrie von Hargreaves Lansdown sprach von „erneut enttäuschenden Ergebnissen“. Die neue Strategie zeige offenbar nicht die gewünschte Wirkung. Die Hausbank Panmure Liberum äußerte sich dagegen positiv.
