Börsen-Story auf dem Prüfstand
Siemens Healthineers ist im März 2018 mit einer zentralen Story an die Börse gegangen: Wir rollen den Labordiagnostikmarkt mit dem neuen Produkt Atellica auf. Fast ein Jahr später sinkt die Marge, statt wie versprochen zu steigen. Klar ist: Wenn die Markteinführung floppt, dann löst sich ein beträchtlicher Teil der Kapitalisierung in Luft auf. Bisher allerdings müssen Aktionäre einen Crash nicht befürchten. Zwar ist es schlimm genug, dass das Management die Struktur der Kundennachfrage falsch eingeschätzt hat. Dass nun größere Labors als gedacht die Plattform kaufen, sich so die Installationszeit verlängert und die Markteinführungskosten steigen, ist aber keine Katastrophe – sondern ein zeitlich befristetes Phänomen. Dies gilt zumindest dann, wenn das System danach stabil läuft und letztlich auch von kleineren Labors akzeptiert wird. Das Management schwört Stein und Bein, dass die Kunden begeistert sind. Das reicht aber nicht. Der Zuspruch muss in wirtschaftlichen Erfolg umgemünzt werden. Bis der Vorstand dies vollbracht hat, steht er unter kritischer Beobachtung der Investoren.mic