Bosch erwartet deutliches Wachstum in der Kfz-Sparte
igo Stuttgart – Der Technologiekonzern Bosch rechnet im laufenden Jahr mit einem stärkeren Wachstum seines Kerngeschäfts mit der Autoindustrie. Der Bereich Mobility Solutions soll den Vorjahresumsatz von 43,9 Mrd. Euro um nominal 7 % übertreffen, sagte Spartenchef Rolf Bulander am Dienstag. Die Unternehmensberatung PwC erwartet 2017 ein Wachstum der globalen Automobilproduktion um 2,6 %. Als Wachstumsfaktoren nannte Bulander Komponenten zur Benzin-Direkteinspritzung und Fahrerassistenzsysteme. 2016 war die größte Sparte um 5,5 % gewachsen, den Gewinn teilte Bosch nicht mit. Der Konzernumsatz lag 2016 bei 73 Mrd. Euro.Mobility Solutions beschäftigt 227 000 Mitarbeiter weltweit. 3 000 Ingenieure befassen sich mit der Entwicklung von Assistenzsystemen als Grundlage für das autonome Fahren. Die auf Sensoren und Kameras basierenden Systeme standen 2016 für 1 Mrd. Euro Umsatz, darüber hinaus habe Bosch Aufträge für Fahrerassistenzsysteme mit einem Volumen von 3,5 Mrd. Euro erhalten. Bosch ist führender Zulieferer von Diesel-Komponenten. Gegen den Konzern ermitteln Behörden in den USA und in Deutschland im Zuge des Abgasskandals. Bosch beliefert Volkswagen sowie sämtliche anderen Hersteller unter anderem mit Komponenten für die Motorsteuerung von Diesel-Fahrzeugen. Das operative Geschäft mit Diesel-Komponenten soll sich aufgrund der steigenden Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in China trotz rückläufiger Zulassungszahlen für Diesel-Pkw in Europa konstant entwickeln.Bulander sprach sich erneut gegen Diesel-Fahrverbote in Städten aus und bezeichnete diese als “eindimensional”. Sie blendeten die Effizienz der Technologie aus und unterschätzten deren Entwicklungspotenzial. Mit Blick auf Elektromobilität sieht Bosch Wachstumschancen bei leichten Elektrofahrzeugen für den Stadtverkehr. Schätzungen zufolge soll die weltweite Produktion bis 2020 auf rund 100 Millionen kleine elektrische Vierräder und E-Roller steigen.