Bosch setzt auf das Elektroauto

Joint Venture zur Entwicklung leistungsstärkerer Lithium-Ionen-Batterien

Bosch setzt auf das Elektroauto

bl Stuttgart – Bosch setzt trotz hoher Anlaufverluste auf den Durchbruch der Elektrifizierung im Kfz-Bereich. Der weltgrößte Autozulieferer hat im November 2013 mit der japanischen GS Yuasa International Ltd. und der Mitsubishi Corporation ein Joint Venture zur Entwicklung der nächsten Generation von Lithium-Ionen-Batterien gegründet. “Mit dem Joint Venture möchten wir nicht weniger als einen bedeutenden Entwicklungssprung in der Batterietechnologie machen. Unser Ziel ist es, Lithium-Ionen-Batterien bis zu zweimal leistungsfähiger zu machen”, umreißt Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung und zuständig für Forschung und Entwicklung bei Bosch, das Ziel.Anders als bei dem gescheiterten Batterie-Gemeinschaftsunternehmen mit Samsung handelt es sich um eine reine Forschungszusammenarbeit. An dem Projekt arbeiten zunächst weltweit 70 Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen. Bosch hält 50 % an dem Joint Venture namens Lithium Energy and Power GmbH & Co KG, die beiden japanischen Partner jeweils 25 %. Sitz der Gesellschaft ist Stuttgart. Bosch bringt vor allem die Kompetenzen bei Batteriepacks und Batteriemanagementsystemen ein, Yuasa Erfahrungen, Lithium-Ionen-Batterie-Zellen mit hoher Energiedichte für eine gesteigerte Reichweite zu fertigen und Mitsubishi ein weltweites Vertriebsnetz sowie die Erfahrung als global agierender Konzern. Hohe VerlusteDie Batterien müssen leistungsfähiger werden, damit höhere Reichweiten erreicht werden. Außerdem sollen die Autos durch kleinere Akkus günstiger werden. Die drei Partner erwarten, dass der Durchbruch in der Batterietechnik für den Einsatz in rein elektrisch betriebenen oder Hybrid-Fahrzeugen etwa 2020 kommt und die Elektromobilität dann zum Massenmarkt wird. Fahrzeuge dieser Art kämen dann auf einen Anteil von 10 % auf dem erwarteten Weltmarkt von 113 Millionen Einheiten. Die Stuttgarter peilt einen Marktanteil von 10 bis 20 % in diesem Sektor an. Bosch nimmt seit Jahren hohe Verluste bei der Entwicklung dieser Technologie in Kauf. Das Investitionsvolumen inklusive Antriebssystemen für Elektrofahrräder, Schiffe oder ein Joint Venture in China zur Entwicklung und Produktion von E-Scootern liegt bei jährlich etwa 400 Mill. Euro. Die Kraftfahrzeugtechnik ist der größte Unternehmensbereich und hat 2013 mit 30,7 Mrd. Euro zwei Drittel zum Konzernumsatz beigetragen.Nach dem Ende der Kooperation mit Samsung hat Bosch die Tochter Robert Bosch Battery Systems gegründet, die alle Aktivitäten auf dem Gebiet der elektrischen Antriebssysteme bündelt. Die Zellen für die Batterien kommen nach wie vor von dem früheren Partner Samsung. Die ersten Batteriepacks in Serie lieferte Bosch für die Elektroversion des Fiat 500. Für die Plug-in-Version des Porsche-Viersitzers Panamera liefern die Stuttgarter Batterie und Leistungselektronik. Über weitere Projekte mit anderen Herstellern schweigt sich Bosch jedoch einstweilen aus.