Italien

Roms Preisdeckel erzürnt Ryanair

Der von der italienischen Regierung angekündigte Preisdeckel für Flüge vom Festland auf die Inseln Sardinien und Sizilien bringt nicht nur die Fluggesellschaft Ryanair in Rage. Auch die EU verlangt Klarstellungen.

Roms Preisdeckel erzürnt Ryanair

Roms Preisdeckel erzürnt Ryanair

bl Mailand

Italiens Regierung hat mit ihrem Preisdeckel für Inlandsflüge zwischen dem Festland und den Inseln Sizilien und Sardinien einen heftigen Konflikt mit der Fluggesellschaft Ryanair losgetreten. Deren Geschäftsführer Eddie Wilson drohte nach einem Treffen mit Industrieminister Adolfo Urso mit einer Ausdünnung des Flugangebots in Italien. Ryanair ist Marktführer in Italien.

Bisher sollte das Ryanair-Angebot deutlich erweitert werden. Eine politisch verordnete Preisbegrenzung sei “illegal, lächerlich, populistisch” und bedeute einen Eingriff in den freien Markt. Die Lösung bestehe darin, mehr Wettbewerb zuzulassen. Brüssel verlangt von Rom Klarstellungen und verweist darauf, dass Wettbewerb die beste Garantie für niedrige Preise sei.

Airlines drohen mit Protesten

Die Regierung Meloni, die auch eine Sondersteuer für “Übergewinne” der Banken auf den Weg gebracht hat, macht Algorithmen für den Preisanstieg auf den Verbindungen zu den beiden Inseln verantwortlich. Das Dekret will diese Form der Preisfestsetzung künftig verbieten, wenn sie auf saisonal bedingte Nachfragespitzen angewendet wird und wenn sie dazu führt, dass der Preis für Tickets oder Zusatzleistungen 200% über dem Durchschnittspreis liegt. Das würde bedeuten, dass etwa ein in diesen Tagen angebotener Flug von Mailand nach Cagliari (Sardinien) künftig maximal 189 Euro statt bis zu 382 Euro kosten dürfte. Auch andere Airlines lehnen die Maßnahme ab und drohen mit Protesten in Brüssel. Minister Urso will sich auch mit Vertretern anderer Fluggesellschaften treffen.

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