Celgene verkauft Medikament an Amgen
swa Frankfurt – Der US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) macht Zugeständnisse, um die 74 Mrd. Dollar schwere Übernahme des Biotechunternehmens Celgene unter Dach und Fach bringen zu können. Celgene verkauft die weltweiten Rechte an dem gegen Schuppenflechte wirkenden Medikament Otezla für 13,4 Mrd. Dollar an den Wettbewerber Amgen. Mit der Transaktion will BMS den Weg frei machen, um in den USA die Genehmigung für den Erwerb von Celgene zu erhalten. Der Verkauf der Otezla-Rechte betrifft auch alle mit dem Medikament vorrangig verbundenen Beschäftigten, die zu Amgen wechseln sollen.Der Konzern hatte sich im Juni zum Verkauf von Otezla bereit erklärt, um Bedenken der US-Kartellbehörde FTC an dem Deal aus dem Weg zu räumen. Mit Otezla setzte Celgene im vergangenen Jahr gut 1,6 Mrd. Dollar um. Die kartellrechtliche Freigabe der EU hatte BMS Ende Juli erhalten. Den Abschluss des Celgene-Erwerbs erwartet BMS nun Ende 2019. Die Transaktion gilt als größte jemals in der Pharmaindustrie gestemmte Übernahme. Aktienrückkauf erweitertBMS will den Erlös aus dem Verkauf der Otezla-Rechte zum Schuldenabbau einsetzen. Das Investment-Grade-Rating soll erhalten bleiben, die Relation von Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis (Ebitda) bis 2023 wieder unter 1,5 landen.Gleichzeitig kündigt BMS an, den in Aussicht gestellten Aktienrückkauf von 5 Mrd. auf 7 Mrd. Dollar zu erweitern. Die eigenen Titel sollen nach Abschluss der Celgene-Übernahme erworben werden.In dem Produktverkauf wird BMS von Morgan Stanley beraten, Kirkland & Ellis steht in rechtlichen Fragen zur Seite. Amgen vertraut auf Dyal Co. und Goldman Sachs sowie auf die Kanzlei Sullivan & Cromwell.Amgen erhofft sich steuerliche Vorteile aus der Akquisition, so dass der Kaufpreis am Ende bei 11,2 Mrd. Dollar liegen werde. Der Kauf von Otezla sei eine einmalige Gelegenheit, um Patienten eine Tablette gegen Schuppenflechte anbieten zu können. Das passe perfekt ins Sortiment und zur langjährigen Expertise auf dem Gebiet Schuppenflechte und Entzündungserkrankungen.