Financial Advisory

CEO-Beratung Teneo schluckt Restrukturierer Herter & Co

Die US-Beratungfirma Teneo verleibt sich den deutschen Restrukturierungsberater Herter & Co ein. Ziel ist es, das Financial-Advisory-Geschäft in Europa auszubauen.

CEO-Beratung Teneo schluckt Restrukturierer Herter & Co

Beratungsfirma Teneo schluckt Restrukturierer Herter & Co

Ziel ist Verstärkung des Financial-Advisory-Geschäfts in Europa – Services für internationale Gläubigergruppen

cru Frankfurt

Die US-Beratungsfirma Teneo, die ihre Kunden bei strategischer Kommunikation, Investor Relations und Kapitalmarkttransaktionen unterstützt, baut jetzt auch ihr Financial-Advisory-Geschäft in Europa aus. Das Unternehmen gab am Donnerstag die Übernahme der deutschen Restrukturierungsberatung Herter & Co bekannt, eines Anbieters von Debt Advisory und Financial Restructuring. Genutzt werden sollen die Dienstleistungen von Herter & Co unter anderem von internationalen Gläubigergruppen, die von Teneo bei Restrukturierungen beraten werden. Das angestrebte Wachstum auf diesem Feld war einer der Gründe für Herter, die Übernahme durch Teneo einzufädeln.

CVC als Eigentümer

Herter & Co bringt seinerseits eine Kundenliste in den Verbund ein, die von internationalen Großkonzernen und Familienunternehmen bis zu Finanzinvestoren reicht. Von Herter beraten wurden in Sachen Kreditvergabe und Kreditaufnahme sowie finanzieller Restrukturierung unter anderem der Autozulieferer Leoni, diverse Immobilienfirmen oder auch die Private-Equity-Firmen Ardian und Nord Holding sowie Fonds von Goldman Sachs. Das Angebot erstreckt sich von syndizierten Krediten über Anleihen bis zum Factoring.

Teneo selbst gehört dem Finanzinvestor CVC, der laut Finanzkreisen im November in Amsterdam an die Börse gehen könnte. Hauptkonkurrenten von Teneo sind FGS Global und Brunswick. Herter konkurriert gegen die bedeutenderen Rivalen Rothschild, Houlihan Lokey und PJT (in der Restrukturierungsberatung). „Ich werde unbefristet in der Firma bleiben und das Financial-Advisory-Geschäft weiterentwickeln“, sagte Unternehmensgründer Marcel Herter der Börsen-Zeitung. Den Kaufpreis wollte der ehemalige Lazard-Banker, der zuvor auch für die Commerzbank arbeitete, nicht verraten. Er sei aber an Teneo beteiligt worden. Sein zukünftiger Vorgesetzter Daniel Butters, CEO Financial Advisory bei Teneo, freut sich, „das Herter-Team bei uns willkommen zu heißen und unser Angebot und die geografische Präsenz in Europa auszubauen“. Herter soll in enger Partnerschaft mit Felix Schönauer zusammenarbeiten, der Teneos Strategie- und Kommunikationsgeschäft in Deutschland leitet. Herters Firma bleibt in einer eigenen Rechtsform erhalten, gehört aber zu 100% Teneo.

Schon miteinander bekannt

Die Mitarbeiter von Herter und Teneo kennen sich bereits aus verschiedenen Projekten. Bei den beiden Firmen arbeiten in Deutschland derzeit jeweils 20 Spezialisten auf die Standorte in Frankfurt und Berlin verteilt. In Frankfurt wird es zunächst bei zwei Büros bleiben, bis die auslaufenden Mietverträge eine Zusammenlegung ermöglichen.

Bei Teneo gibt es global 1.700 Beschäftigte. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren unser Geschäft in Amsterdam,
Berlin, Brüssel, Dublin, Frankfurt und Paris signifikant ausgebaut“, konstatiert Deutschlandchef Schönauer. Rechtsberater von Teneo bei dem Deal waren Wachtell, Lipton, Rosen & Katz, Hengeler Mueller und William Fry. Herter & Co wurde von Orrick Herrington & Sutcliffe beraten.

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