China fährt voraus
Autobranche im Wandel
China fährt voraus
das Frankfurt
Die Autowelt wandelt sich rasant, sei es durch den Elektroantrieb, autonomes Fahren, Shared Mobility oder KI. Die Berater von Roland Berger verfolgen seit Jahren, welche Länder an der Speerspitze des Wandels stehen – auf Herstellerseite, aber auch beim Kundenverhalten und der staatlichen Regulierung. Der klare Sieger heißt China. Deutschland landet auf Platz 7 von 22 untersuchten Nationen, die USA fallen auf Rang 14 zurück.
„Die Transformation der Automobilindustrie ist in vollem Gang, aber sie läuft nicht weltweit im Gleichschritt“, sagt Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger. „China legt mit hohem Tempo vor und dominiert inzwischen alle Schlüsselbereiche der Automobilindustrie – vom Marktanteil der Elektroautos über die Ladeinfrastruktur bis hin zu KI-basierten Fahrerassistenzsystemen.“

Für den Automotive Disruption Radar zieht Roland Berger 26 Indikatoren heran und befragt 1.000 Autobesitzer je Land. Das Ergebnis: Die Unterschiede nehmen zu. Was in einem Land funktioniert, kann im anderen scheitern. Entsprechend müssen sich die Hersteller auf die jeweiligen Begebenheiten einstellen.
Chinesische Hersteller entwickelten neue Fahrzeuge innerhalb von 24 bis 40 Monaten, sagt Experte Bernhart, während die Europäer dafür 48 bis 60 Monate benötigten. Doch auch Deutschland hat seine Stärken, wie der Report ausführt: effiziente und schnelle Zulassungsverfahren für autonomes Fahren, viele Patentanmeldungen und exportstarke Hersteller. Dagegen sinke hierzulande das Interesse am Elektroantrieb, an Shared Mobility und innovativen Konzepten wie dem Online-Autokauf. Den USA wiederum werde die zunehmende Isolierung durch politische Unsicherheiten zum Verhängnis.