Private Equity

Cinven wirbt 14,5 Mrd. Dollar für den achten Fonds ein

Die Private-Equity-Branche als Ganzes tut sich derzeit schwer mit dem Einwerben neuer Kapitalzusagen. Doch gerade die größten Adressen sammeln noch immer große Fonds ein. Jetzt hat der britische Finanzinvestor Cinven 14,5 Mrd. Dollar für den achten Fonds eingeworben.

Cinven wirbt 14,5 Mrd. Dollar für den achten Fonds ein

Cinven sammelt 14,5 Mrd. Dollar ein

Finanzinvestor schließt achten Fonds – Ein Drittel größer als das Vorgängervehikel

cru Frankfurt

Der britische Finanzinvestor Cinven gibt das finale Closing seines achten und jüngsten Fonds bekannt. Der Fonds hat 14,5 Mrd. Dollar (13,2 Mrd. Euro) eingesammelt und die maximale Obergrenze für Kapitalzusagen von Investoren („hard cap“) erreicht. Das Investmentvehikel zählt damit zu den größten in der gesamten Private-Equity-Branche, wenngleich das Fundraising länger dauerte als ursprünglich geplant war.

Völlig außergewöhnlich ist das Volumen nicht. Konkurrent CVC hatte im Juli 2023 rund 26 Mrd. Euro für den größten Buyout-Fonds aller Zeiten eingesammelt. Bei Advent waren es im Mai 2022 26 Mrd. Dollar. Und Warburg Pincus hatte im Oktober 2023 mit 17 Mrd. Dollar den größten Fonds in der Geschichte des Investmenthauses geschlossen.

Auch der Cinven-Fonds 8 ist fast 30% größer als Fonds 7, der 2019 aufgelegte Vorgängerfonds, für den Cinven ebenfalls die maximale Obergrenze erreicht hatte. Die Private-Equity-Firma profitierte nach eigenen Angaben von einer hohen "Re-Up-Rate", also erneuten Investments langjähriger Investoren, und konnte eine Reihe neuer Investoren für den globalen Limited-Partner-Kreis gewinnen.

Kontrollbeteiligungen geplant

Laut Managing Partner Stuart McAlpine investiert Cinven "in kontrollierende Beteiligungen an wachstumsorientierten, marktführenden und ertragsstarken Unternehmen mit robusten Eigenschaften, bei denen wir durch unser aktives Management das Wachstum beschleunigen und überdurchschnittliche Renditen erzielen können".

In Deutschland ist Cinven, die aus dem Pensionsfonds der britischen Kohleindustrie entstanden war, vor allem bekannt für die Beteiligungen an dem Medikamentenhersteller Stada, der in einem Dual-Track-Verfahren bald verkauft oder an die Börse gebracht werden soll, sowie an der Laborkette Synlab, die Cinven von der Börse zurückkaufen will, und an der ehemaligen Thyssenkrupp-Aufzugstochter TK Elevator.

Die Private-Equity-Branche als Ganzes tut sich derzeit schwer mit dem Einwerben neuer Kapitalzusagen. Die institutionellen Investoren haben oft schon die gesetzlich vorgeschriebenen oder selbst gesetzten Obergrenzen für den Anteil von Private-Equity-Investments an ihrer gesamten Vermögensallokation erreicht. Zudem fehlen die Rückflüsse von Geldern, weil den Finanzinvestoren nur noch selten lukrative Exits aus ihren Beteiligungen gelingen. So sagte die Unternehmensberatung Bain voraus, dass das Fundraising der Finanzinvestoren im Jahr 2023 um rund 30% geringer ausfallen wird.

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