Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

Continental streicht in Autozuliefersparte 7.150 Stellen

Der Autozulieferer Continental will die Wettbewerbsfähigkeit seines schwächelnden Automotive-Bereichs stärken. Nun hat der Dax-Konzern auch beziffert, wie viele Arbeitsplätze insgesamt betroffen sind.

Continental streicht in Autozuliefersparte 7.150 Stellen

Continental streicht weltweit
7.150 Stellen in Auto-Sparte

Zulieferer will F&E-Quote des Bereichs bis 2028 deutlich herunterfahren

ste Hamburg

Der Autozulieferer Continental plant im Zuge der im Herbst angekündigten Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit seines Automotive-Bereichs nunmehr mit einem Abbau von 7.150 Stellen. Es seien weitere Maßnahmen beschlossen worden, die auf eine gesteigerte Effizienz im weltweiten Netzwerk für Forschung und Entwicklung abzielten, teilte das Dax-Unternehmen am Mittwoch mit.

So sollen bis spätestens 2025 eine Reihe der weltweit derzeit 82 Entwicklungsstandorte „verschlankt“, bestehende Infrastrukturen durch Bündelung von Entwicklungseinheiten besser ausgelastet und Synergien in den Arbeitsprozessen gehoben werden. Von den Maßnahmen sind demnach rund 1.750 Stellen betroffen, darunter 380 von 4.000 bei dem 2015 übernommenen Software-Spezialisten Elektrobit. Die Anpassungen würden schrittweise und so sozialverträglich wie möglich umgesetzt. Zudem prüft Continental den Angaben zufolge eine Konsolidierung von Standorten in der Rhein-Main-Region.

Die Conti-Aktie legte am Mittwochnachmittag in der Spitze um 1,8% zu, ging aber mit einem leichten Verlust von 0,1% bei 76,34 Euro aus dem Xetra-Handel. Der Konzern hatte bereits beim Kapitalmarkttag am 4. Dezember Maßnahmen wie eine verstärkte Bündelung der 82 Entwicklungsstandorte mit der Vorgabe avisiert, die Forschungs- und Entwicklungsausgaben im Unternehmensbereich Automotive mittelfristig netto auf weniger als 10% vom Umsatz zu reduzieren. Continental präzisierte diese Vorgabe nun auf 9% im Jahr 2028 und unterstrich, die absoluten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) würden mittelfristig entlang des erwarteten Umsatzwachstums weiter steigen.

Für 2023 steht eine F&E-Quote im Automotive-Bereich von rund 12% im Raum – nach 13,0 bzw. 13,9% in den Vorjahren. Auf Basis eines erwarteten Umsatzes des Bereichs von 20 bis 21 Mrd. Euro würden die im vorigen Jahr verbuchten F&E-Ausgaben zwischen 2,4 und 2,5 Mrd. Euro liegen. Für 2022 und 2021 hatte der Konzern Ausgaben von 2,39 bzw. 2,14 Mrd. Euro ausgewiesen. Die Geschäftszahlen für 2023 sollen am 7. März vorliegen.

Wie seit Mitte November bekannt, will Continental zudem Geschäfts- und Verwaltungsstrukturen im Automotive-Bereich verschlanken, verbunden mit dem Ziel einer Kostenentlastung um jährlich 400 Mill. Euro ab 2025. War bislang von einer Zahl der davon betroffenen Arbeitsplätze im voraussichtlich mittleren vierstelligen Bereich die Rede, spricht der Konzern nun von 5.400 Stellen. Die Maßnahmen würden so sozialverträglich wie möglich umgesetzt.

Beim Kapitalmarkttag im Dezember hatte Continental für den mittelfristigen Zeitraum von drei bis fünf Jahren einen Umsatz im Automotive-Bereich von 26 bis 29 Mrd. Euro sowie eine bereinigte operative Marge von rund 6 bis 8% in Aussicht gestellt. Für 2023 wurde zuletzt eine bereinigte Ebit-Marge des Bereichs von 2 bis 3% avisiert.

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