Continental will 2017 im Umsatz zulegen
ste Hamburg – Der Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental traut sich 2017 ein stärkeres Umsatzwachstum zu als im abgelaufenen Jahr. Wie der Dax-Konzern am Rande der Automesse in Detroit mitteilte, wird im laufenden Turnus mit einem Erlösanstieg ohne Wechselkursänderungen um über 6 % auf mehr als 43 Mrd. Euro gerechnet. Eckdaten zufolge kletterte der Umsatz 2016 um 3 (organisch um 4,5) % auf 40,5 Mrd. Euro. Damit bewegte sich Continental im Rahmen der Markterwartungen.Der Umsatz allein im vierten Quartal lag mit 10,5 Mrd. Euro um rund 500 Mill. Euro höher als vor Jahresfrist. Bei einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 1,27 (i.V. 1,05) Mrd. Euro ergab sich im Schlussabschnitt eine bereinigte Ebit-Marge von gut 12 %. Nach der Gewinnwarnung im Oktober erreichte der Konzern mit 10,7 (11,7) das auf über 10,5 % von zuvor mehr als 11 % reduzierte bereinigte Ebit-Margenziel. Durchschnittliche Marktschätzungen wurden leicht übertroffen. Für 2017 stellt Continental erneut eine bereinigte Ebit-Marge von mehr als 10,5 % in Aussicht. In den vergangenen Jahren erhöhte Continental diese Zielmarke im weiteren Jahresverlauf. Gemessen am neuen Umsatzziel soll das bereinigte operative Ergebnis um rund 200 Mill. auf 4,5 Mrd. Euro steigen. Anleger unsicherAnleger schwankten in ihrer Bewertung der Eckdaten. Die Conti-Aktie, die im abgelaufenen Jahr fast ein Fünftel einbüßte, legte in der Spitze um 0,8 % zu, beendete den Handel aber mit einem Minus von 0,7 % bei 186,90 Euro. Auch Analysten äußerten sich differenziert. Während Independent Research das Kursziel für Continental von 180 auf 190 Euro anhob, bekräftigte die britische Bank Barclays neben der Anlageempfehlung mit “Equal Weight” ihr Kursziel von 177 Euro. Das vierte Quartal 2016 sei stark gewesen. Die längerfristigen Aussichten des Konzerns seien aber unklar. J.P. Morgan stufte Continental von “Overweight” auf “Neutral” ab und senkte zudem das Kursziel von 180 auf 169 Euro. Die US-Bank äußerte sich zurückhaltend über die Aussichten für die europäische Autobranche. Continental müsse mehr Klarheit bezüglich der Elektromobilitätsstrategie schaffen.Der an der Börse mit 37,4 Mrd. Euro bewertete Autozulieferer geht 2017 von einer leichten Steigerung der weltweiten Produktion von Autos und leichten Nutzfahrzeugen um 1 % auf etwa 93 Millionen Fahrzeuge aus. Welche Ziele die beiden Unternehmensbereiche Automotive sowie Contitech/Reifen (Rubber) ansteuern, will Continental bei der Bilanzvorlage am 2. März enthüllen. Die Margenprognose für das laufende Jahr enthält aber Ergebnisbelastungen von 400 Mill. Euro in der Reifensparte als Folge höherer Rohmaterialpreise. 2016 hatte Continental hier noch von einer Entlastung von etwa 150 Mill. Euro profitiert.Im Oktober hatte Continental wegen mehrerer, voneinander unabhängiger Sachverhalte über einen negativen Effekt auf das Ebit der Automotive-Sparte von 480 Mill. Euro informiert und den Ausblick für die bereinigte Marge dieser Sparte von über 8,5 % auf über 6,5 % gesenkt. Für das vierte Quartal belaufe sich die bereinigte Ebit-Marge der Sparte auf 9,6 (8,9) %, so Continental. Die Rubber Group lieferte im Schlussquartal eine Marge von 17 %.Die beim freien Cash-flow vor Akquisitionen für 2016 vorausgesagten mindestens 2 Mrd. Euro übertraf Continental mit 2,3 (1,4) Mrd. Euro. Die Nettoverschuldung reduzierte sich auf 2,8 (3,5) Mrd. Euro, die Verschuldungsquote fiel auf den Zielwert von unter 20 %.