Prognose eingekürzt

Covestro leidet unter Preisdruck und Nachfrageschwäche

Der hohe Preisdruck und die anhaltende Nachfrageschwäche haben Covestro das dritte Quartal verhagelt. Jetzt wird die Prognose eingekürzt.

Covestro leidet unter Preisdruck und Nachfrageschwäche

Widriges Umfeld hält Covestro im Griff

Chemiekonzern grenzt Prognose ein – Vierter Jahresverlust in Folge droht

ab Köln

Der vor der Übernahme durch Adnoc stehende Chemiekonzern Covestro kann sich den widrigen Rahmenbedingungen nicht entziehen. Im Gegenteil: Nach Ablauf der ersten neun Monate schneiden die Leverkusener ihre Prognose erneut zurecht. Das operative Ergebnis wird 2025 nur noch in einer Spanne von 700 und 800 Mill. Euro erwartet. Das wäre im besten Fall ein Rückgang um ein Viertel. Im Juli hatte Covestro den Zielkorridor für das Ebitda erstmals auf 0,7 bis 1,1 Mrd. Euro zusammengestrichen.

Zugleich wird von den hehren Cashflow-Zielen Abschied genommen. Neuerdings kalkuliert der Konzern mit einem Mittelabfluss (Free Operating Cashflow, FOCF) zwischen 200 und 400 Mill. Euro. Im Zeitraum Januar bis September wurden bereits 370 Mill. Euro verbrannt. Gleichwohl fiel der FOCF im Berichtsquartal mit 111 Mill. Euro positiv aus. „Im aktuellen Marktumfeld steuern wir Covestro mit einem klaren Fokus auf Kosten, Liquidität und Effizienz“, kommentierte Finanzchef Christian Baier. Im Vordergrund stehe, die finanzielle Stabilität zu sichern.

Brand in Chemiepark

Das fällt angesichts des verschärften Preisdrucks und der anhaltenden Nachfrageschwäche zunehmend schwer. Im dritten Quartal gab der Konzernumsatz um 12% auf 3,17 Mrd. Euro nach. Davon entfielen allein 7 Prozentpunkte auf gesunkene Verkaufspreise und 1,5 Prozentpunkte auf niedrigere Absatzmengen. Das operative Ergebnis brach zeitgleich um fast 16% auf 242 Mill. Euro ein. Unter dem Strich stand ein Konzernverlust von 47 Mill. Euro. Auf Sicht der ersten neun Monate beläuft sich der Fehlbetrag somit auf 266 Mill. Euro.

Damit dürfte im Gesamtjahr erneut ein Verlust drohen, es wäre das vierte Jahr in Folge. Zumal erschwerend hinzukommt, dass ein Brand im Chemiepark Dormagen im Gesamtjahr zu Belastungen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich führen dürfte, wie es heißt.

Kein Wort verliert Covestro zur laufenden Übernahme. Hier tickt die Uhr, müssen bis 2. Dezember doch alle behördlichen Freigaben vorliegen. Im September hatte die EU-Kommission die Prüfung unter der Subventionsverordnung FSR ausgesetzt. Seither herrscht Funkstille.