Curetis braucht mehr Geld für Wachstum

Zukäufe und Internationalisierung senken Liquidität

Curetis braucht mehr Geld für Wachstum

igo Stuttgart – Das Diagnostikunternehmen Curetis will sich im laufenden Jahr weitere Finanzierungen sichern. Für den Aufbau eines Vertriebsteams in den USA sowie Forschungs- und Entwicklungskosten für die Weiterentwicklung der Diagnostikplattform Gyronimo rechnet das Unternehmen mit Kosten im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Curetis greift daher zunächst auf 10 Mill. Euro einer insgesamt 25 Mill. Euro schweren und bislang ungenutzten Kreditlinie der Europäischen Investitionsbank (EIB) zurück. Curetis rechnet mit der Auszahlung in den kommenden Wochen.Durch Übernahmen wie den Kauf der Plattform Gyronimo von den Wettbewerbern Carpegen und Systec sank der Zahlungsmittelbestand des Konzerns per Ende 2016 auf 22,8 Mill. Euro. Ende 2015 waren es noch 46,1 Mill. Euro. Mit der EIB-Tranche sei Curetis für 12 bis 18 Monate “gut finanziert”. Gleichzeitig prüfe der Konzern weitere Finanzierungsoptionen, darunter Fremdkapital, Eigenkapital sowie nicht verwässernde Fördermittel.Im vergangenen Geschäftsjahr erlöste Curetis mit Schnellanalysesystemen für Infektionskrankheiten 1,3 Mill. Euro nach 2,1 Mill. Euro im Vorjahr. Bereinigt um einmalige Erlöse von 900 000 Euro durch Systemverkäufe an asiatische Partner sowie 300 000 Euro Pharmaumsätze im Vorjahr stieg der Umsatz um 44 % von 900 000 Euro auf 1,3 Mill. Euro. Der operative Verlust betrug 15,2 Mill. Euro nach einem Minus von 12,1 Mill. Euro im Vorjahr. Grund dafür war der Ausbau der internationalen kommerziellen Unternehmensaktivitäten. Der Nettoverlust lag bei 15,2 Mill. Euro nach einem Gewinn von 13,8 Mill. Euro. Die Differenz beruhe auf Finanzerträgen von knapp 28 Mill. Euro im Zusammenhang mit der Neubewertung des Unternehmens im Zuge des Börsengangs im November 2015.