IPOs

CVC-Börsengang zielt auf 1,8 Mrd. Euro Erlös

CVC macht dieses Mal ernst mit dem Börsengang in Amsterdam. Aus der Preisspanne von 13 bis 15 Euro je Aktie errechnet sich ein angestrebter Emissionserlös von um die 1,8 Mrd. Euro. Nur ein kleiner Teil geht an die Private-Equity-Firma selbst.

CVC-Börsengang zielt auf 1,8 Mrd. Euro Erlös

CVC-Börsengang zielt auf 1,8 Mrd. Euro Erlös

Erstnotiz in Amsterdam für Freitag avisiert – Auch Puig-IPO auf der Zielgeraden

cru Frankfurt

Schon zweimal in den vergangenen zwei Jahren hat CVC, mit 186 Mrd. Euro Vermögen einer der größten Finanzinvestoren in Europa, seine Börsenpläne aufgeschoben. Dieses Mal macht das Private-Equity-Haus, das seinen Sitz in Luxemburg hat und von London aus geführt wird, Ernst: Am Montag gab CVC die Preisspanne für den Börsengang in Amsterdam bekannt. Demnach sollen die angebotenen Aktien rund 1,8 Mrd. Euro einspielen und damit fast um die Hälfte mehr als zuletzt erwartet. Der Löwenanteil von mehr als 80% dieser Summe geht an Alteigentümer, die Kasse machen, darunter einige Ex-CVC-Partner sowie drei Großinvestoren – der Staatsfonds von Singapur GIC sowie die Kuwait Investment Authority und Stratosphere Finance, ein Fonds der Hongkonger Währungsbehörde. Keiner der aktiven Mitarbeiter verkauft Aktien.

Die bestehenden Großaktionäre und das Unternehmen selbst, dessen Sitz beim IPO nach Jersey verlegt wird, bieten addiert 114 Millionen Aktien zum Preis von 13 bis 15 Euro pro Stück an. CVC selbst gibt nur 18 Millionen neue Aktien aus. Mit den 250 Mill. Euro Erlös daraus könnte CVC-CEO Rob Lucas zukaufen, nachdem er sich kürzlich bereits den Amsterdamer Assetmanager DIF als neuen Infrastruktur-Zweig zugelegt hat. Der Streubesitz liegt nach dem IPO bei 12%. Insgesamt errechnet sich eine Marktkapitalisierung von 13 Mrd. bis 15 Mrd. Euro. Das entspricht dem 14-Fachen des geschätzten Gewinns für das Jahr 2025 – ein Abschlag von einem Drittel auf die Bewertung des gelisteten schwedischen Wettbewerbers EQT, der mit dem 21-Fachen des Gewinns im Jahr 2025 bewertet wird. Federführend mit dem IPO beauftragt sind Goldman Sachs, J.P. Morgan und Morgan Stanley. Am Freitag (26. April) soll die Aktie in den Handel starten.

CVC folgt dem Vorbild europäischer Rivalen wie EQT oder Bridgepoint, aber auch der US-Branchenriesen Apollo, Blackstone und KKR, die schon vor Jahren an die Börse gingen, um Kapital für Wachstum einzusammeln. Mit dem geplanten Emissionserlös wäre das CVC-IPO der 2024 bis dato zweitgrößte Börsengang in Europa nach dem Hautpflegekonzern Galderma aus dem Portfolio von EQT. Parallel läuft das Bookbuilding des familiengeführten spanischen Parfüm- und Kosmetikkonzerns Puig Brands, der bis zum Ende der Zeichnungsfrist am Dienstag (30. April) sogar 2,9 Mrd. Euro einsammeln will.

CVC hat 2023 den mit 26 Mrd. Euro Volumen größten Buy-out-Fonds aller Zeiten eingesammelt. Auch in Deutschland, wo die Firma von Ex-Goldman-Sachs-Dealmaker Alexander Dibelius geführt wird, ist CVC vertreten: Der Finanzinvestor besitzt die Parfümeriekette Douglas, deren Aktie seit dem IPO im März 18,4% verloren hat. Zudem hatte CVC im Juli 2019 die schwächelnde Bosch-Verpackungstechniksparte für 850 Mill. Euro übernommen und in „Syntegon“ umbenannt.