Cyberangriff auf Norsk Hydro
md/dpa-afx Frankfurt/Oslo – Einer der größten Aluminiumhersteller der Welt, die norwegische Norsk Hydro, ist in der Nacht zum Dienstag nach eigenen Angaben von Hackern angegriffen worden. Wie der Konzern in Oslo mitteilte, seien die IT-Systeme der meisten Geschäftsfelder betroffen. Das genaue Ausmaß des Cyberangriffs sei noch nicht bekannt. Der Konzern versuche, die Attacke zu neutralisieren, hieß es. Die Nationale Sicherheitsbehörde (NSM) unterstütze Hydro bei der Untersuchung.Norsk Hydro ist in 50 Ländern aktiv. Von der Attacke seien sowohl Anlagen in Europa als auch in den USA betroffen, sagte Unternehmenssprecher Halvor Molland dem Norwegischen Rundfunk NRK. Die Situation sei sehr ernst. Einige Werke seien auf manuellen Betrieb umgestellt worden, in anderen sei der Betrieb komplett gestoppt worden.Den norwegischen Sicherheitsbehörden zufolge nutzten die Angreifer den Computervirus Locker Goga, der Daten auf Festplatten verschlüsselt. Das Passwort für den Zugang erhalten die Opfer solcher sogenannter Ransomware meist erst nach einer Lösegeldzahlung. Der Aktienkurs von Norsk Hydro gab an der Börse in Oslo um bis zu 3,4 % nach.Der Hackerangriff auf Norsk Hydro löste nach Händlerangaben Furcht vor einem Versorgungsengpass bei Aluminium aus. Der Preis für das unter anderem im Automobil- und Flugzeugbau benötigte Industriemetall stieg am Dienstag um bis zu 1,2 % auf ein Dreimonatshoch von 1 944 Dollar je Tonne.