Daimler-Ausblick enttäuscht die Märkte

Revision der Gewinnziele - Aktienkurs geht deutlich zurück

Daimler-Ausblick enttäuscht die Märkte

bl Stuttgart – Mit großer Enttäuschung haben Analysten und Investoren auf die erneute Gewinnwarnung des Daimler-Konzerns reagiert. Die Aktie schloss mit einem Minus von 2,72 % bei 36,79 Euro. Daimler hatte für das dritte Quartal Zahlen vorgelegt, die trotz eines Ertragsrückgangs im Rahmen der Erwartungen oder leicht darüber lagen. Allerdings wurde die Prognose für den operativen Gewinn (Ebit) im Gesamtjahr vor allem wegen der konjunkturellen Entwicklung um 1 Mrd. auf 8 Mrd. Euro zurückgenommen. Auch die Margenziele für das kommende Jahr wurden einkassiert.Bisher strebte Daimler für 2013 eine Konzernmarge von 9 % an. Finanzvorstand Bodo Uebber sagte in einer Telefonkonferenz, man wolle diesen Wert weiter erreichen, nannte aber kein konkretes Datum. Der Konzern reagiert mit einem Kostensenkungs- und Effizienzprogramm auf die Entwicklung. Bis Ende 2014 sollen 2 Mrd. Euro eingespart werden, davon 1 Mrd. Euro im kommenden Jahr. Daimler will damit effizienter werden in der Entwicklung, beim Einkauf und in der Produktion. Ein Arbeitsplatzabbau ist laut Uebber nicht vorgesehen. Branchenexperten sind allerdings der Auffassung, die Marke mit dem Stern weise im Vergleich zu den margenstärkeren Konkurrenten BMW und Audi viel zu hohe Kosten auf.Investoren wie Union Asset Management zeigten sich enttäuscht – vor allem über die Margenentwicklung im Pkw- und nun auch im Nutzfahrzeugbereich, der ebenfalls von der Krise erfasst wird. “Der jüngste Quartalsbericht ist ein neuer Tiefpunkt”, meint Fondsmanager Michael Muders. “Das einzig Positive ist, dass Daimler den eigenen Nachbesserungsbedarf nun zugibt und die Ziele für 2013 gestrichen hat.”Daimler ist stärker als die deutlich margenstärkere VW-Tochter Audi oder BMW, die an der Börse besser abschneidet, von den Märkten abhängig. Großaktionär Aabar hatte sich kürzlich von seinen Anteilen getrennt. Anders als die beiden Wettbewerber verfügt der Stuttgarter Konzern über keinen Referenzaktionär und könnte damit zum Übernahmeziel werden.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 9