Lkw-Industrie

Daimler Truck steigert Ergebnis um mehr als ein Viertel

Die höhere Rentabilität des Lkw- und Busgeschäfts im zweiten Quartal kommt nicht überraschend. Vor einer Woche hatte Daimler Truck die Jahresziele erhöht. Vom Betriebsrat gibt es jedoch Kritik.

Daimler Truck steigert Ergebnis um mehr als ein Viertel

Daimler Truck steigert Ergebnis um mehr als ein Viertel

Betriebsratsvorsitzender kritisiert “Wettlauf um Rendite”

jh München

Daimler Truck hat im zweiten Quartal dieses Jahres besser abgeschnitten als erwartet. Die deshalb wie schon nach den ersten drei Monaten vorab veröffentlichten Ertragszahlen gaben dem Aktienkurs am Donnerstag allerdings wenig Schub. Zum Xetra-Schluss legte er aber immerhin um 1,1% auf 33,18 Euro zu, nachdem er im Minus gestartet war. Das gute Ergebnis kommt wenig überraschend, denn der Lkw- und Bushersteller hat, wie berichtet, schon in der vergangenen Woche seine Prognose für Absatz, Umsatz und Rendite in diesem Jahr erhöht.

Von April bis Juni steigerte das Unternehmen mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) laut der vorläufigen Zahlen um 28% auf 1,38 Mrd. Euro. Im Markt war im Durchschnitt mit 1,28 Mrd. Euro gerechnet worden. Für das Industriegeschäft, das die Finanzdienstleistungen ausklammert, nennt Daimler Truck ein um Sondereffekte bereinigtes Ebit von 1,36 (i.V. 0,94) Mrd. Euro und eine Marge von 10,3 (8,0)%. Daraus lässt sich ein Umsatz im Lkw- und Busgeschäft von 13,2 (11,7) Mrd. Euro errechnen. Der freie Cashflow des Industriesegments stieg auf 382 Mill. Euro nach einem Mittelabfluss von 756 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum, blieb aber leicht unter der Schätzung.

Daimler Truck begründet die gestiegene Profitabilität mit dem Absatzwachstum von 9%, “einer robusten Preisdurchsetzung und einer positiven Entwicklung des Service-Geschäfts”. Kurz zuvor hatte der schwedische Konkurrent Volvo von einer starken Geschäftsentwicklung berichtet. Im Lkw-Geschäft erzielte Volvo im zweiten Quartal eine bereinigte Ebit-Marge von 15,9%, im Bussegment 4%.

Zweifel am Kostenziel

Michael Brecht, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von Daimler Truck, kritisierte in einem Online-Pressegespräch einen “Wettlauf um die höchste Rendite”. Aus seiner Sicht müsse es um den Nutzen für alle Stakeholder gehen und nicht nur um den Shareholder-Value.

Auch ein Kostenziel zu beziffern ist nach Brechts Meinung nicht sinnvoll. Der Vorstand arbeitet daran, die Fixkosten von 2019 bis 2025 um 15% zu senken. “Für manche sind Zahlen wichtiger, als ein flexibleres funktionierendes System zu haben”, sagte Brecht.

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