Daimler vor Milliardeneinsparungen
igo Stuttgart – Der Autokonzern Daimler muss in den kommenden Jahren Milliarden einsparen, um im Pkw-Kerngeschäft wieder in Richtung des Renditezielkorridors von 8 % bis 10 % zu kommen. Im ersten Quartal, für das der Konzern am 26. April Zahlen vorlegt, erwarten Analysten im Schnitt eine konzernweite Rendite von 6,8 % nach 8,4 % im Vorjahresquartal. Für Daimler ist die Erreichung ihrer Jahresziele damit bereits jetzt in Gefahr.Ein Grund für den schwachen Start in das Jahr ist unter anderem der rückläufige Absatz. Wie die gesamte Autoindustrie muss der Konzern zudem immer mehr Geld in Elektromobilität und autonomes Fahren investieren. Hinzu kommen steigende Rohstoffkosten.Nach Informationen aus Konzernkreisen erarbeitet der künftige Konzernchef Ola Källenius daher derzeit jene “Gegenmaßnahmen” zur Renditesicherung, die der zur Hauptversammlung am 22. Mai ausscheidende Dieter Zetsche zuletzt angekündigt hatte (vgl. BZ vom 7. Februar). Details dazu dürften erst nach dem Amtsantritt von Källenius folgen. Die Maßnahmen hätten Einsparungen in Milliardenhöhe zum Ziel.Das “Manager Magazin” berichtete am Donnerstag ohne Angabe von Quellen von insgesamt 8 Mrd. Euro, die bis 2021 eingespart werden sollen. 6 Mrd. Euro davon sollen auf das Pkw-Geschäft entfallen und 2 Mrd. Euro auf Daimler Trucks. Zudem sollen mittelfristig 10 000 Stellen abgebaut werden. Ein Konzernsprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.Daimler hatte sich im Oktober 2017 mit dem Betriebsrat auf eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2029 geeinigt, die betriebsbedingte Kündigungen bei rund 130 000 Mitarbeitern ausschließt. Weltweit beschäftigt Daimler knapp 300 000 Menschen. Die Zusicherung war eine der Bedingungen für die Zustimmung zu der geplanten Neuaufstellung des Konzerns in einer Holding mit drei rechtlich selbständigen Einheiten (vgl. BZ vom 17.10.2017).BMW hatte – ebenfalls wegen steigender Entwicklungskosten – zuletzt Einsparungen von 12 Mrd. Euro bis 2022 angekündigt. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant, aber Maßnahmen wie Altersteilzeit. Darauf und auf die Nichtbesetzung frei werdender Stellen wird es den Kreisen zufolge auch bei Daimler hinauslaufen.—– Bericht Seite 7