DAS CFO-INTERVIEW - IM INTERVIEW: MICHAEL QUATEMBER, BET-AT-HOME

"Das Potenzial für eine Anhebung der Dividende ist da"

Der für Finanzen zuständige Co-CEO über die Probleme in Polen, sinnfreie Übernahmen, Kursverluste und das Sponsoring von Schalke 04 und Red Bull Salzburg

"Das Potenzial für eine Anhebung der Dividende ist da"

– Herr Quatember, Sie und Franz Ömer bilden als Co-CEOs den Vorstand von Bet-at-home, wobei Ihnen schwerpunktmäßig das Finanzmanagement obliegt. Die derzeit wichtigste Frage an jeden Unternehmenslenker angesichts der Vielzahl an Gewinnwarnungen: Liegen Sie auf Kurs zu Ihren Jahreszielen?Ohne Wenn und Aber: Ja.- Zumindest bis zur Bekanntgabe Ihrer Neunmonatszahlen gab es diesbezüglich erkennbare Zweifel im Markt.Man muss stets bedenken: Unsere Branche, die der Online-Sportwetten- und -Gaming-Anbieter, ist sehr zyklisch. Wir hatten im ersten Halbjahr ein Ebitda – also ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – von 11 Mill. Euro erwirtschaftet. Im Anschluss wurden wir vielfach gefragt, ob unsere Guidance für das Gesamtjahr von 36 Mill. bis 40 Mill. Euro noch umsetzbar sei. Schon damals kam von unserer Seite ein klares Ja, denn wir wussten ja um die noch nicht verbuchten Erträge der Fußball-Weltmeisterschaft.- Das bedarf der Erläuterung.Eine Fußball-WM oder -EM führt bei uns zu einem hohen Wettaufkommen. Die Marketingmaßnahmen dafür starten wir etwa drei Wochen vor Beginn des Events, und sie laufen etwa bis zur Mitte des Turniers. Im Fall der WM in Russland war es so, dass der Wettbewerb von Mitte Juni bis Mitte Juli ging. Wir haben also fast den gesamten Marketingaufwand noch im ersten Halbjahr verbucht, etwa die Hälfte der Wetterträge aber erst im dritten Quartal. Durch diese Aufspaltung von Aufwand und Ertrag konnte der Eindruck entstehen, dass wir beim Ergebnis hinter unseren Erwartungen bleiben. Das war aber nicht der Fall. Umgekehrt darf man das Rekord-Ebitda von 13 Mill. Euro im dritten Quartal nicht aufs Jahr hochrechnen.- In Polen, bis Mitte vergangenen Jahres einer Ihrer drei wichtigsten Märkte, haben Sie aber riesige Probleme bekommen. Was läuft dort schief?Seit dem 1. Juli 2017 wird in Polen von staatlicher Seite der Zugang zur Internetseite von Bet-at-home und anderen ausländischen Online-Wettanbietern blockiert. Grund ist ein neues Online-Glücksspielgesetz. Aufgrund dieses Gesetzes gewährt Polens Regierung nur noch eine Online-Casinolizenz, was eine monopolistische Struktur schafft, da diese Lizenz ein polnisches Unternehmen erhalten hat.- Das hat sich bei Bet-at-home negativ auf die Bilanz ausgewirkt. Wie stehen Sie zu dem Vorgang?Dass uns dieses Geschäft weggebrochen ist, hat uns wehgetan. Und es dürfte Sie kaum überraschen, dass nach unserer Ansicht dieses neue Online-Glücksspielgesetz in Polen gegen EU-Recht verstößt. Es ist klar diskriminierend, weil eine staatliche Gesellschaft bevorzugt und ausländische Anbieter benachteiligt werden. Das steht klar im Widerspruch zur EU-Dienstleistungsfreiheit, die besagt, wer in einem EU-Land eine Lizenz für eine Dienstleistung hat, darf in keinem anderen EU-Land bei der Ausübung dieser Dienstleistung diskriminiert werden.- Was tun Sie gegen dieses Ihrer Ansicht nach gegen EU-Regeln verstoßende Gesetz?Bet-at-home geht gegen die Regelung juristisch vor. Gegebenenfalls ziehen wir mit unserer Klage nicht nur bis vor das höchste Gericht in Polen, sondern schlagen, falls dort die Richter gegen uns entscheidet – und die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch -, auch den Weg zum Europäischen Gerichtshof ein, der in ähnlich gelagerten Fällen schon oft pro Dienstleistungsfreiheit entschieden hat. Auch all unsere Berater sagen voraus, dass der EuGH dieses polnische Gesetz ablehnen und uns Recht geben wird.- Wie sieht mutmaßlich der zeitliche Ablauf des Rechtsstreits aus?Zwei Jahre wird es wohl dauern, bis wir zum obersten polnischen Gericht kommen. Und dann könnte noch etwas Zeit vergehen, bis wir vor dem EuGH landen. Die absehbar anfallenden Anwaltskosten halten sich dabei in einem überschaubaren Rahmen.- Das hört sich nach einem langwierigen Prozess an.Wir sind zuversichtlich, dass wir in absehbarer Zeit wieder in Polen Sportwetten annehmen und Casinospiele anbieten können. Entweder wir obsiegen auf dem Gerichtsweg oder – was ich für wahrscheinlicher halte – es kommt in Polen zu einer Liberalisierung des Online-Glücksspielmarktes, auch weil der Druck wettwilliger Sportanhänger auf die Regierung zunehmen wird.- Selbst wenn Sie in Polen wieder aktiv werden können: Den Status und die Markenbekanntheit wie vor dem erzwungenen Marktaustritt werden Sie nicht mehr haben.Wir haben den riesigen Vorteil einer großen Kundenkartei für Polen. Die Kunden zu reaktivieren ist viel kostengünstiger als neue zu akquirieren.- Vergleicht man die jüngst veröffentlichten Ergebnisse aus dem dritten Quartal mit denen der ersten beiden, kann man den Eindruck gewinnen, das dritte Jahresviertel sei bedeutend besser gelaufen. War dafür nur die zweite Hälfte der Fußball-WM, die wie geschildert ins dritte Quartal fiel, verantwortlich?Was da stark hineinspielt, ist der Polen-Effekt. Dass wir in den ersten neun Monaten zusammengenommen ein wenig unter dem Vorjahresergebnis liegen, ist eine Folge davon, dass wir im ersten Halbjahr 2017 noch unbeeinträchtigt von staatlichen Eingriffen Geschäfte in Polen machen konnten. Das war immerhin hinter Österreich und Deutschland unser drittgrößter Markt. Dieses Wettgeschäft ist seit Mitte vorigen Jahres, als das von der Regierung in Warschau angeordnete Blocking unserer Internet-Wettangebote begann, weg. Die Einbuße wäre noch viel deutlicher in der Bilanz zu erkennen gewesen, wenn wir nicht auf unseren beiden Hauptmärkten starkes Wachstum verbucht hätten. Diese Zuwächse haben den Verlust des Polen-Geschäfts fast kompensiert.- Wie verteilt sich der Brutto-Wett- und -Gaming-Ertrag von Bet-at-home – vergleichbar dem Umsatz in Industrieunternehmen – auf die Märkte?Wir machen keine länderspezifischen Angaben zu Umsatz oder Ergebnis. Aber ich kann Ihnen sagen, dass wir vor der Blockade unserer Internetseite in Polen mehr als 75 % des Brutto-Wett- und -Gaming-Ertrags in unseren drei Hauptmärkten Österreich, Deutschland und Polen gemacht haben. Da Polen nun weggefallen ist, haben sich die Anteile der anderen Länder natürlich erhöht.- Bet-at-home versteuert den Gewinn auf Malta. In den ersten neun Monaten lag der Körperschaftsteuersatz im Konzern aufgrund des dortigen Steuerrechts bei 37 %. Im Zwischenbericht heißt es, durch die Berücksichtigung der geplanten Steuerrückerstattung im Jahresabschluss wird der effektive Steuersatz 2018 etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Das waren knapp 8 %. Wie ist das zu verstehen?Das maltesische Steuersystem ist für einen Mitteleuropäer in der Tat eigenartig. Man zahlt auf den Unternehmensgewinn zunächst einen hohen Steuersatz, etwa 30 bis 35 %, und kriegt dann als ausländische Gesellschaft nach dem Jahresabschluss bei Dividendenausschüttungen den Großteil wieder zurück. Unterjährig buchen wir die Steuerrückstellungen immer in voller Höhe, daher erscheint die Steuerlast zunächst sehr hoch. Erst mit dem vierten Quartal, wenn wir die genaue Höhe der Steuererstattung kennen, verbuchen wir diese, so dass wir dann wieder in der Gruppe auf eine Körperschaftsteuerquote von 7 bis 8 % kommen. Es sollte also niemanden beunruhigen, dass der Steueraufwand unterjährig sehr hoch ist.- Ein Trumpf von Bet-at-home war in den vergangenen Jahren die hohe Dividende beziehungsweise Dividendenrendite. Auf was können sich die Anleger für 2018 einstellen?Unsere seit 2012 gültige Dividendenpolitik sieht vor, langfristig die reguläre Ausschüttung jedes Jahr zu erhöhen. Für 2017 haben wir eine reguläre Dividende von 3 Euro pro Aktie gezahlt nach 2,50 Euro im Jahr zuvor. Ausgekehrt wurden in den vergangenen beiden Jahren allerdings 7,50 Euro je Aktie. Hintergrund ist, dass wir aus dem hohen Cash-Polster, auf dem wir sitzen, Sonderausschüttungen vornehmen, wenn wir das Geld nicht benötigen. Per Ende September dieses Jahres lagen die flüssigen Mittel bereits bei 67 Mill. Euro. Die letzte Ausschüttungssumme im Mai lag bei 53 Mill. Euro. Das Potenzial für eine abermalige Anhebung zumindest der regulären Dividende ist also da, wenn man berücksichtigt, dass wir ja noch die Cash-Zuflüsse des Schlussquartals erwarten. Ich betone aber, dass es noch keine finale Abstimmung mit unserem Aufsichtsrat über die Höhe der Ausschüttung gibt.- Am stärksten profitiert naturgemäß Ihr Großaktionär von der hohen Ausschüttung. Im Übrigen hat sich in der Aktionärsstruktur von Bet-at-home etwas getan.Unverändert ist die Betclic Everest SAS Group mit 51,7 % unser Mehrheitsaktionär. Der französische Konzern, der 2009 rund 60 % an Bet-at-home erworben hatte, ist wie wir im Bereich Online-Gaming und -Sportwetten tätig. BDL Capital Management, ein französischer Fonds, teilte am 26. Oktober mit, dass man 5 % an uns hält. Die Union Investment hält 3,9 % und mein Vorstandskollege Franz Ömer 1 %. Der Rest von 38,4 % ist Streubesitz.- Im Juni ist Bet-at-home aus dem SDax geflogen, in den das Unternehmen im Februar vorigen Jahres aufgenommen worden war. Haben Sie den Abstieg zum Beispiel in Form sinkenden Interesses von institutionellen Investoren zu spüren bekommen?Unseren Aktionären und generell den Institutionellen ist die Zugehörigkeit zum Prime Standard wichtig, weil dann zum Beispiel umfangreiche Berichtspflichten zu erfüllen sind. Die Mitgliedschaft im SDax ist da weniger wichtig.- Dann ist Ihnen die SDax-Mitgliedschaft egal?Nein, ganz so ist es nicht. Die Mitgliedschaft in einem Auswahlindex bringt sicher Vorteile und sei es nur als PR-Tool. Auch deswegen sind wir grundsätzlich an einer Erhöhung des Streubesitzanteils interessiert, denn das sorgt für größere Handelsumsätze an der Börse, was ein Kriterium für die Indexaufnahme beziehungsweise -zugehörigkeit ist. Aus diesem Grund wäre für uns auch ein Aktienrückkaufprogramm kontraproduktiv – dadurch würde die Zahl der handelbaren Aktien ja reduziert und als Folge würden unsere Börsenumsätze sinken. Mittelfristig streben wir die Rückkehr in den SDax an.- Bet-at-home hat keine Bankverbindlichkeiten. Und zum 30. September verfügte Ihr Konzern – Sie sagten es bereits – über liquide Mittel und kurzfristige Termineinlagen von 67 Mill. Euro nach 93 Mill. vor einem Jahr. Zudem ist Ihre Eigenkapitalquote von zuletzt 59 % recht hoch. Geld bzw. Finanzierungspotenzial wäre also da. Käme da nicht eine Übernahme in Frage?Das wäre strategisch nicht sinnvoll, denn der Kundenstock eines potenziellen europäischen Übernahmekandidaten – das eigentliche Asset – würde wohl zu einem beträchtlichen Teil mit dem von Bet-at-home überlappen. Und außerhalb Europas haben wir keine Expansionsabsichten, da Bet-at-home noch viel Potenzial auf den Heimatmärkten hat.- Wie kommen Sie darauf?Jüngere Menschen sind an mobiles Internet gewöhnt und somit leichter für Angebote auf Smartphones oder Tablets empfänglich. Gerade der Umsatz über diese mobilen Endgeräte hat stark an Bedeutung gewonnen: Noch vor fünf Jahren hat der Anteil am Brutto-Wett- und -Gaming-Ertrag bei 13 % gelegen; zurzeit liegt er bei 51 %. Hinzu kommt, dass diese Kommunikationsmittel immer ausgefeilter und leistungsfähiger werden, wodurch die Möglichkeiten zunehmen, zu wetten, zu spielen und Spaß dabei zu haben. Und schließlich werden auch die entlegensten Regionen in Europa nach und nach Internet-Empfangsgebiete.- Die Ausgaben für Sponsoring gingen im Neunmonatsvergleich kräftig von 6,0 auf 4,3 Mill. Euro zurück. Was waren die Ursachen?Wir sind nicht mehr Hauptsponsor von Hertha BSC Berlin. Wir sind da auch nicht in die zweite oder dritte Reihe zurückgetreten, sondern wir haben das Sponsoring mit dem Ablauf des Vertrages in diesem Sommer komplett beendet. Wir wollten verlängern, aber der neue Hauptsponsor von Hertha BSC hat überdurchschnittlich viel geboten und bezahlt. Das war für uns wirtschaftlich uninteressant. So haben wir entschieden, von Hertha abzulassen.- Wo ist Bet-at-home noch als Sponsor aktiv?Unser wichtigstes Sponsoring-Engagement ist zweifellos bei Schalke 04, wo wir seit 2011 präsent und heute Premiumpartner sind.- Das ist bei den Knappen ein Sponsor auf der zweithöchsten Ebene.Der Rückgang der Sponsoring-Ausgaben wäre noch höher gewesen, wenn wir für den bis zum Ende der Saison 2020/21 verlängerten Sponsorenvertrag mit Schalke 04 nicht einen erhöhten Betrag vereinbart hätten. Ich möchte aber betonen, dass Schalke für uns enorm wichtig ist, weil der Club einer der Top-5-Vereine in Deutschland ist, der überregionale Bedeutung bis weit über die Landesgrenzen hinaus hat – gerade auch in Nachbarländern Deutschlands, in denen Bet-at-home aktiv ist.- Und neben Schalke?In Österreich haben wir einen neuen Sponsoringpartner: Red Bull Salzburg – der mittlerweile renommierteste und erfolgreichste Fußballclub des Landes. Wir arbeiten da mit Red Bull an einer gemeinsamen umfassenden Sponsoring- und Marketingstrategie. Darüber hinaus sponsern wir als “Business-Partner” den FC Austria Wien, neben Rapid einer der beiden großen Fußballklubs der österreichischen Hauptstadt. Außerdem haben wir in verschiedenen anderen Sportarten Sponsorships, wie das WTA-Damen-Tennisturnier in Linz; in dieser Stadt sitzt der Großteil unserer Mitarbeiter.- Schalke 04 und Red Bull Salzburg – ein größerer Gegensatz ist aus Sicht vieler Fußballfans kaum vorstellbar. Kann bei solch diametralen Vereinshistorien die Sponsorenschaft von Bet-at-home nicht kontraproduktiv auf Ihre Marke wirken?Uns geht es um Reichweite – sowohl Schalke 04 als auch Red Bull Salzburg stellen diese für uns in größtem Maße sicher.- Sind Olympische Sommer- oder Winterspiele eigentlich ein mit einer Fußball-WM oder -EM vergleichbares Wettereignis?Aus Sicht eines Wettanbieters sind Olympische Spiele generell kaum mehr als eine Randerscheinung.- Wie steht es um die Umsatzverteilung der Sportwetten bei Bet-at-home nach Sportarten?Der große Umsatzbringer mit einem Anteil von 60 % ist Fußball. Es folgt Tennis mit einer Quote von etwas mehr als 20 %. Der Rest verteilt sich auf alle möglichen Sportarten.- Wie ist Ihre Einschätzung der Nations League, die ja die klassischen Freundschaftsspiele ersetzen soll? Birgt das nicht die Gefahr der Übersättigung der Wetter?Jedes zusätzliche Sport-Event ist für Wettanbieter großartig. Damit sind uns auch die Spiele der Nations League, die im Gegensatz zu Freundschaftsspielen Wettkampfcharakter haben, hochwillkommen. Was uns freut, sind die verschiedenen “Töpfe”, die zu Spielen von Mannschaften auf gleichem Niveau führen; im Fall der Gruppe mit Deutschland sind das ja auch noch Frankreich und die Niederlande. Das erhöht die Spannung und das Interesse der Medien sowie der Fußballfans, was sich für uns in höheren Wettumsätzen niederschlägt.- Kontinentale Spitzenclubs sollen eine geschlossene Liga planen: die European Super League; eine Art Konkurrenzprodukt zur Uefa Champions League. Was halten Sie als Wettanbieter davon?Die entscheidende Frage, die sich uns stellt, ist: Könnte eine Super League die dann mit Sicherheit zerstörte Champions League – denn diese würde durch die Einführung einer Super League ohne Zweifel kollabieren – gleichwertig ersetzen? Die Antwort ist klar: Auf keinen Fall. Die große Zahl an Spielen, die in der Qualifikation zur Champions League, der Gruppenphase und schließlich in der K.-o.-Runde stattfinden, und auf die unsere Kunden Wetten abschließen, würde durch eine Super League mit vielleicht 20 Mannschaften niemals erreicht. Ich glaube aber nicht, dass es zur Einführung einer solchen Super League kommen wird.- Wie erklären Sie sich die Kursschwäche von Bet-at-home? Seit Mitte vergangenen Jahres hat die Aktie fast zwei Drittel ihres Wertes eingebüßt.Da muss ich etwas ausholen: Anfang 2017 lag unser Kurs bei 80 Euro. Es folgte ein rascher Anstieg bis auf 150 Euro im Juni. In dieser Zeit – das ist meine Interpretation des Kursverlaufs – wurden im Markt nur unsere Chancen, aber nicht die Risiken gesehen. Beginnend im zweiten Halbjahr kamen unter Anlegern Sorgen wegen unserer Probleme in Polen auf, so dass unsere Aktie bis Anfang dieses Jahres auf 100 Euro konsolidierte. Im Laufe von 2018 kursierten immer wieder negative Spekulationen, etwa dass auch in anderen, für uns wichtigen Ländern unsere Geschäfte behindert werden könnten. Hinzu kam die Furcht, wir könnten unsere Jahresziele nach unten korrigieren. Nichts davon ist eingetreten. Im Grunde war das eine Verkettung einiger negativer Ereignisse mit Fehlinterpretationen und belastenden Gerüchten.- Was meinen denn die Analysten zur Bet-at-home-Aktie?Von denen bekommen wir Rückenwind. Nach Vorlage unseres Neunmonatsberichts haben uns Hauck & Aufhäuser sowie M.M. Warburg jeweils auf “Kaufen” hochgestuft; deren Kursziele liegen bei 74 Euro bzw. 76,50 Euro. Auch die Baader Bank rät zum Kauf unserer Aktie und nennt ein Ziel von 71 Euro. Selbst Oddo BHF, die uns nur “neutral” sehen, billigen uns einen Kurs von 75 Euro zu, der ja deutlich über dem aktuellen Niveau von 54 Euro liegt.Das Interview führte Martin Dunzendorfer.