De Krassny legt sich PVC-Hersteller zu

Mit dem US-Finanzinvestor Opengate wird die Nummer 2 in Europa erworben

De Krassny legt sich PVC-Hersteller zu

wb Frankfurt – Die Beteiligungsgesellschaft Opengate Capital macht bei einer Übernahme in der Chemieindustrie gemeinsame Sache mit dem Österreicher Alain de Krassny, dem auch die Donau Chemie gehört. Akquiriert wird Kem One SAS, Europas zweitgrößter PVC-Hersteller, der in Frankreich im März insolvent wurde. Kem One gehörte zuvor der Klesch-Gruppe, die das Unternehmen 2012 von Arkema (früher Total) erworben hatte. Das Bundeskartellamt hat den Deal freigegeben.Opengate und Krassny sicherten sich nach eigenen Angaben auch die Option zum Erwerb der unter dem Namen Kem One Innovative Vinyls firmierenden weiterverarbeitenden Betriebe. Kem One bezeichnet sich als integrierten Hersteller von PVC-Harzen mit sieben Werken in Europa, einer Produktionskapazität von 900 000 Tonnen PVC und 660 000 Tonnen Natriumhydroxid pro Jahr, 1 300 Beschäftigten und 800 Mill. Euro Umsatz. Solvay mit Ineos vorneOpengate hat in diesem Jahr Profialis, einen französisch-belgischen Hersteller von PVC-Fenster- und Türprofilen, von Tessenderlo erworben und vor wenigen Tagen mit Solvay den Erwerb von Benvic vereinbart, einem Hersteller von PVC-Spezialcompounds. Kem One wird das 14. Unternehmen im Portfolio von Opengate. Solvay und Ineos hatten im Mai angekündigt, ihre europäischen Chlor-Vinyl-Aktivitäten in einem Joint Venture zusammenzulegen, und sind damit die Nummer 1 in Europa. In Deutschland ist die dem Finanzinvestor Advent gehörende Vinnolit mit 780 000 Jahrestonnen Kapazität einer der führenden PVC-Rohstoffhersteller in Europa. Vinnolit setzte 2012 mit 1 450 Beschäftigten 905 Mill. Euro um. Das Unternehmen entstand in den neunziger Jahren als Gemeinschaftsfirma von Hoechst und Wacker Chemie und ging 2000 an Advent.Die 2005 gegründete Opengate hat ihren Hauptsitz in Los Angeles. De Krassny wurde 1987 Vorstandschef der Donau Chemie und übernahm diese 1997 im Rahmen eines Management Buy-out. 2009 zog er sich in den Aufsichtsrat zurück. Er hatte als – mittlerweile wieder ausgeschiedener – Miteigner der Privatbank Semper Constantia sowie mit dem erfolglosen Rettungsversuch der Baumarktkette Praktiker Schlagzeilen gemacht.