Delta bekräftigt Vertrauen in Boeing
sp New York – Der Chef der US-Fluggesellschaft Delta Airlines, Ed Bastian, hat dem Flugzeugbauer Boeing trotz der wachsenden Kritik nach zwei Abstürzen von Maschinen des Typs 737 Max 8 innerhalb fünf Monaten sein Vertrauen ausgesprochen. “Wir haben ultimatives Vertrauen in Boeing. Sie sind ein großartiger Partner. Ich weiß, dass sie die richtige Antwort finden werden”, sagte der CEO der wertvollsten börsennotierten US-Airline in einem Interview auf dem Fernsehsender CNBC. Delta hat bislang keine 737 Max 8 in Dienst gestellt und ist deshalb auch nicht vom weltweiten Flugverbot für die Maschine betroffen. Bis zu 200 Flugzeuge der Delta-Flotte sollen demnächst allerdings durch den neuen Boeing-Jet 797 ersetzt werden, dessen Markteinführung nach dem jüngsten Unglück mit einer 737 Max 8 verschoben wurde. Noch sei es zu früh, darüber zu spekulieren, ob Delta bei einer weiteren Verzögerung auf Airbus ausweichen könnte, sagte der CEO.Im ersten Quartal hat Delta die Erwartungen übertroffen, nachdem die gemessen an den Passagierzahlen drittgrößte US-Airline erst vor wenigen Tagen ihre Prognose erhöht hatte. Unter dem Strich steht ein bereinigter Gewinn von 639 Mill. Dollar oder gut ein Fünftel mehr als im Vergleichszeitraum. Das Ergebnis je Aktie liegt mit 96 Cent deutlich über dem Durchschnitt der Analystenschätzungen und noch einmal einen Cent oberhalb der Anfang April erhöhten Prognose. Der Umsatz kletterte um 5 % auf rund 10,5 Mrd. Dollar, wobei das Passagiergeschäft 9,3 Mrd. Dollar ausmachte und 6 % vorankam. Delta setzte damit zum Auftakt der Berichtssaison einen Kontrapunkt zu Warnungen von Konkurrenten wie Southwest Airlines, die vom Grounding der Boeing 737 Max 8 in Mitleidenschaft gezogen werden. Erst am Dienstag stellte American Airlines in Aussicht, dass das Umsatzplus pro Sitz und geflogene Meile im ersten Quartal niedriger als erwartet ausfallen wird.Delta, an der Berkshire Hathaway eine Beteiligung von gut 10 % aufgebaut hat, ist zuletzt als mögliches Übernahmeziel von Warren Buffett ins Gerede gekommen. In der vergangenen Woche hat die Airline einen Vertrag mit American Express (Amex) verlängert, der den Umsatz aus dem Kreditkartengeschäft der Fluggesellschaft bis 2023 auf 7 Mrd. Dollar verdoppeln wird. Auch bei Amex zählt Berkshire Hathaway zu den größten Aktionären.