Denso steigt bei Infineon ein

Japanischer Autozulieferer hält 0,25 Prozent - Beide Unternehmen vertiefen ihre Zusammenarbeit

Denso steigt bei Infineon ein

Infineon und Großabnehmer Denso rücken im Geschäft mit Leistungschips für Fahrzeuge enger zusammen. Im Zuge einer vertieften Kooperation beteiligt sich der japanische Autozulieferer mit 0,25 % am Dax-Konzern. sck München – Infineon und der Autozulieferer Denso haben ihre Zusammenarbeit erweitert. Beide Unternehmen vertieften ihr Know- how für Automobilsysteme, wie der Dax-Konzern mitteilt. Der börsennotierte japanische Marktführer für Fahrzeugkomponenten unterlegt dies mit einer Beteiligung von 0,25 % am größten deutschen Chipkonzern.Infineon zufolge erwarb Denso Aktien “in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrages”. Auf Basis des aktuellen Kurses entspricht dies 2,86 Millionen Papieren. Das Grundkapital von Infineon ist in 1,14 Milliarden Anteilscheinen aufgeteilt. Die Anleger reagieren auf die Nachricht wohlwollend. Der Infineon-Titel gewann bis zu 3,6 % an Wert und beendete den Xetra-Handel mit 18,15 Euro (+2,5 %). Rückenwind erhielt die Aktie am Montag auch von einer guten Stimmung im Markt. Denso nutzte zum Einstieg die günstigeren Preise. Im Zuge des Kursverfalls von Technologiewerten büßte der Infineon-Titel seit Jahresbeginn ein Viertel ein. Die Furcht vor einem Abschwung in der Halbleiterbranche drückte zuletzt ebenso. Vorstandschef Reinhard Ploss zufolge ist Denso “als Aktionär willkommen”.Beide Konzerne arbeiten bereits seit Jahren zusammen. Der deutsche Chiphersteller beliefert die Japaner unter anderem mit Leistungshalbleitern für Autosysteme auf dem Gebiet der Elektromobilität und des autonomen Fahrens.Denso zählt zu den Großabnehmern von Infineon-Komponenten im Geschäftsbereich Automotive. Mit über 500 Mill. Euro im zurückliegenden Geschäftsjahr 2018 (30. September) erzielte Infineon 7 % des gesamten Konzernumsatzes in Japan. Denso ist mit Jahreserlösen von umgerechnet 48 Mrd. Dollar sechsmal so groß wie Infineon.Größter Einzelaktionär des Zulieferers Denso ist nach Unternehmensangaben der Autohersteller Toyota mit einem Anteil von insgesamt 33 %. Dass beide Gesellschaften ihre Kooperation ausbauen, sorgt in der Branche für Aufsehen. Denn die japanische Automobilindustrie bevorzugt in der Regel heimische Chipfertiger wie Renesas als Systemlieferanten. Marktanteil im VisierFür Infineon ist die engere Zusammenarbeit mit Denso ein Schachzug im Kampf um Marktanteile im begehrten Segment Automotive. Mit 11 % steht Infineon auf dem Feld der Auto-Halbleiter auf dem weltweit zweiten Platz hinter dem niederländischen Wettbewerber NXP (12,5 %). Auf Platz 3 folgt gleich Renesas mit 10 %.Das Geschäft mit Leistungshalbleitern unter anderem für Auto-Sensortechnologien treibt den Umsatz von Infineon seit Jahren. Auch für 2019 äußerte sich CEO Ploss auf der Jahrespressekonferenz des Konzerns vor zwei Wochen recht optimistisch (vgl. BZ vom 13. November).Einen Abschwung erwartet er für Infineon nicht. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt, argumentierte Ploss.