Desaster für Siemens Gamesa
Wenn Siemens-Finanzchef Ralf Thomas mit seinem Vorstandskollegen Roland Busch am Donnerstag die Quartalszahlen vorstellt, kann er sich glücklich schätzen, dass die Anleger die Ergebnisse der Tochter Siemens Gamesa schon kennen. Denn die Quartalszahlen des spanischen Windkraftkonzerns sind eigentlich nicht zu vermitteln. Sie weichen so grotesk von den Investorenerwartungen ab, wie sie bis Anfang Mai vorherrschten und zuletzt wieder geschürt wurden, dass es dafür nur zwei Erklärungen gibt. Entweder hat die Finanzabteilung den Analysten ein falsches Bild gezeichnet, oder die Marktverhältnisse haben sich radikal verschlechtert. Wahrscheinlich spielt beides eine Rolle. Das Resultat ist ein drastisches Sinken des Aktienkurses. Er gab am Donnerstag in der Spitze 19 % ab. Kein Wunder, denn die Profitabilität ist schwindsüchtig. Siemens Gamesa kann kaum so schnell die Kosten senken, wie die Preise in den Keller gingen. Diese Erkenntnis scheint sich auch im Vorstand durchzusetzen. Es bleibt abzuwarten, ob er wie proklamiert auf unrentable Verträge verzichtet. mic