Deutsch-französischer Kampfjet kommt voran

MTU und Safran entwickeln Triebwerk

Deutsch-französischer Kampfjet kommt voran

wü Paris – Der als Nachfolger des Eurofighter und der Rafale geplante deutsch-französische Kampfjet kommt weiter voran. Bei einem Besuch der Verteidigungsministerinnen Florence Parly und Ursula von der Leyen in einem Werk von Safran in Gennevilliers bei Paris vereinbarten der französische Konzern und MTU Aero Engines aus München eine Partnerschaft zur Entwicklung des Triebwerks für den Kampfjet der nächsten Generation. Er ist Bestandteil des deutsch-französischen Luftverteidigungssystems FCAS (Future Combat Air System), das 2040 in Dienst gestellt werden soll. Safran soll bei der Auslegung und Integration des Triebwerks die Federführung haben, MTU bei der Instandhaltung und Unterstützung im Betrieb.”Dies ist ein besonderer Tag für die Zukunft der Militärluftfahrt”, sagte der MTU-Vorstandsvorsitzende Reiner Winkler. Der deutsche Triebwerkshersteller arbeitet bereits seit mehr als 50 Jahren mit Safran zusammen. Begonnen hat die Kooperation mit dem Triebwerk für die Transall. 2012 haben die beiden Konzerne das Joint Venture Aerospace Embedded Solutions (AES) gegründet, das nun bei dem deutsch-französischen Kampfjetprojekt für die Triebwerksregelung einschließlich der entsprechenden Software zuständig sein wird. Safran-Chef Philippe Petitcolin zeigte sich bei der Unterzeichnung der Vereinbarung offen für die Teilnahme anderer europäische Unternehmen an dem Projekt. Er appellierte an die Regierungen in Berlin und Paris, so schnell wie möglich einen Demonstrator entwickeln zu lassen, da Europa im Vergleich zu amerikanischen Konkurrenten bei Kampfjet-Triebwerken im Rückstand sei.Deutschland und Frankreich hatten letztes Jahr den offiziellen Startschuss für das Multimilliardenprojekt gegeben, bei dem die sonst im Kampfflugzeugbau konkurrierenden Anbieter Airbus und Dassault Aviation zusammenarbeiten werden. Beide erhielten jetzt den ersten Auftrag für eine gemeinsame zweijährige Konzeptstudie, die am 20. Februar beginnen soll. Die Studie soll die verschiedenen FCAS-Fähigkeiten entwerfen und die Grundlagen für die spätere Entwicklung, Industrialisierung und Herstellung erarbeiten. Im Rahmen der Studie werden außerdem Demonstrator-Programme für die Luftfahrtmesse von Le Bourget im Juni entwickelt und umgesetzt. Es wird erwartet, dass Frankreich und Deutschland im Mai ein Abkommen schließen, um weitere Einzelheiten des Projekts zu regeln. Dann dürfte es auch erste Angaben zu den Kosten geben. Geplant ist offenbar auch, dass Spanien im Frühjahr dem Projekt beitreten wird. Es für weitere Partner zu öffnen würde Sinn machen, so von der Leyen.