Deutsche Bahn will vor allem im Frachtgeschäft wachsen

Auch Schienengüterverkehr soll 2012 Gewinn zeigen

Deutsche Bahn will vor allem im Frachtgeschäft wachsen

ge Berlin – Die Deutsche Bahn hat ihre weltweiten Logistikaktivitäten im ersten Quartal um 3 % auf 3,77 Mrd. Euro und die Erlöse ihres europäischen Schienengütergeschäfts um 2 % auf 1,18 Mrd. ausgeweitet. Wegen der Konjunktureintrübung in Deutschland und der rückläufigen Luftfrachttransporte habe sich der Umsatz schwächer entwickelt als erwartet, räumte Transport-Vorstand Karl-Friedrich Rausch in Berlin ein.Da er aber davon ausgeht, dass die hiesigen Schienengütertransporte mit der sich stabilisierenden Konjunktur nicht weiter einbrechen, zeigte er sich überzeugt, im Gesamtjahr in allen Geschäftsbereichen schwarze Zahlen zeigen zu können – und damit auch in der zuletzt schwächelndem deutschen Güterbahn. “Der Markt wird dieses Jahr nicht wachsen”, bestätigte DB-Schenker-Rail-Chef Alexander Hedderich.Das Logistikgeschäft und die Schienengüterverkehre hatten 2011 mit 19,8 Mrd. Euro gut die Hälfte des gesamten Bahn-Umsatzes von knapp 38 Mrd. Euro eingespielt. Rausch geht davon aus, dass das Frachtgeschäft auch künftig schneller wächst als die Personenverkehre. Entsprechend werde der Transportbereich überproportional an der im Konzern geplanten Umsatzverdoppelung bis 2020 teilhaben. Dabei schloss er Akquisitionen – vor allem in Großbritannien und Italien – nicht aus. Primär wolle die Logistik- und Gütersparte aber organisch expandieren, sagte Rausch anlässlich des vor zehn Jahren erfolgten Rückkaufs von Stinnes/Schenker.Der für Logistik zuständige Schenker-Chef Thomas Lieb bezifferte das Plus beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im ersten Quartal auf fast 40 % – was jedoch überzeichnet ist, da 2011 noch das defizitäre inneramerikanische Frachtgeschäft in den Zahlen enthalten war. Güterbahnchef Hedderich will trotz der Marktstagnation das operative Schenker-Rail-Ergebnis von vorjährigen 32 Mill. Euro deutlich verbessern – wobei eine Verdreifachung “nicht fern der Realität” sein sollte. Dabei will er nicht nur die Produktivität, sondern auch die Preise erhöhen.