Deutsche Stahlindustrie verharrt in der Krise
Deutsche Stahlkocher
verharren in der Krise
Rohstahlproduktion geht auch im Juli deutlich zurück
ab Köln
Der Niedergang der deutschen Stahlindustrie setzt sich mit unverminderter Geschwindigkeit fort. Die Rohstahlproduktion verringerte sich im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut um 13,7%, wie der Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl (WVS) mitteilte. Besonders hart traf es die Hersteller, die Stahl auf der herkömmlichen Hochofenroute produzieren.
Sie erzeugten dem Verband zufolge im Juli nur 1,9 Millionen Tonnen Rohstahl, ein Rückgang um fast ein Fünftel. Demgegenüber legte die Elektrostahlproduktion immerhin um 4% auf 0,8 Millionen Tonnen zu. Dieser Anstieg im Vorjahresvergleich sei jedoch auf das besonders niedrige Ausgangsniveau zurückzuführen, relativiert die Wirtschaftsvereinigung.
Schwache Quartalszahlen
Auch auf Sicht der ersten sieben Monate des Jahres fällt die Bilanz verheerend aus: Die Rohstahlproduktion sank um 12,1% auf 19,8 Millionen Tonnen. Dass die deutschen Stahlkocher in der Krise feststecken, hatten zuletzt auch die Quartalszahlen der deutschen Branchengrößen Thyssenkrupp und Salzgitter belegt. So ist das bereinigte operative Ergebnis der Stahlsparte von Thyssenkrupp im Zeitraum Oktober bis Juni um fast 70% auf 31 Mill. Euro eingebrochen. Salzgitter schrieb zeitgleich in den Sparten Stahlerzeugung und -verarbeitung rote Zahlen.