CEINEX

Deutscher Draht nach China

ku Frankfurt - Vor rund drei Jahren wurde die China Europe International Exchange (Ceinex), an der sich nun Haier listet, gegründet. Sie ist ein Joint Venture von Deutscher Börse, Chinas Blue-Chip-Aktienbörse Shanghai Stock Exchange und China...

Deutscher Draht nach China

ku Frankfurt – Vor rund drei Jahren wurde die China Europe International Exchange (Ceinex), an der sich nun Haier listet, gegründet. Sie ist ein Joint Venture von Deutscher Börse, Chinas Blue-Chip-Aktienbörse Shanghai Stock Exchange und China Financial Futures Exchange. Sie ist ein Marktplatz für Euro- und Yuan-denominierte Investmentprodukte im Offshore-Markt. Die Plattform soll einen deutschen Regulierungsrahmen als vertrauensbildende Maßnahme für Investments und Absicherungsgeschäfte mit China-Bezug geben.Gehandelt wurden an ihr bislang Exchange Traded Funds (ETFs) und Anleihen. Das Volumen ist noch eher gering, es betrug im vergangenen Jahr rund 1,16 Mrd. Euro, wobei der Löwenanteil von 1,11 Mrd. Euro auf ETFs entfiel. An der neuen Börse können etwa Vehikel gehandelt werden, die den festlandchinesischen Markt für A-Aktien abbilden, sowie auf internationale Investoren zugeschnittene Futures- und Optionsscheinprodukte. Der entscheidende Schritt der Weiterentwicklung blieb jedoch bislang aus: Die Ceinex war von Anfang an als eine Börse gedacht, an der chinesische Unternehmen eigene Aktien handeln lassen können. Dafür wird mit den sogenannten “D-Shares” eine eigene Aktienklasse geschaffen. Durch den Fokus auf Blue Chips aus China sollen dabei spektakuläre Pleiten vermieden werden, wie es sie mit Börsengängen von chinesischen Kleinunternehmen in Frankfurt vor einigen Jahren gegeben hatte.Ursprünglich sollte der Handel in D-Shares bereits 2017 starten. Nach einer Verzögerung ist nun Haier der Debütant dieses neuen Segments. Für chinesische Unternehmen bieten D-Shares die Möglichkeit, zusätzliches Kapital aufzunehmen, aber auch ihren Bekanntheitsgrad in Europa zu erhöhen. Zu erwarten ist, dass die Ceinex im Reigen der internationalen Börsen auf absehbare Zeit eine untergeordnete Rolle spielt. Da Chinas Finanzmarktplaner einen langen Atem haben, stört das aber nicht weiter.