Deutscher Energiedeal in Brüssel angemeldet
ab Düsseldorf – Fast ein Jahr ist es her, dass sich RWE und Eon auf die Neuordnung des deutschen Energiesektors verständigt haben. Jetzt wird zumindest ein erster Teil der komplexen Transaktion der Europäischen Kommission zur Genehmigung vorgelegt. So meldete RWE am Dienstag den Kauf der Erneuerbaren Energien von Eon und Innogy in Brüssel an, wie mitgeteilt wird. Es handele sich um den ersten Schritt im Rahmen der vielfältigen Fusionskontrollverfahren, die Teil des vereinbarten Tauschs von Vermögenswerten und Geschäften zwischen Eon und RWE sind. Der Anmeldung vorgelagert war eine umfangreiche Vorprüfung durch die Kommission – in Europa ist das eine übliche Vorgehensweise bei komplexen Transaktionen.Neben den beiden Ökostromsparten von Eon und der RWE-Tochter Innogy geht es in der Transaktion für RWE auch um die bei Eon liegenden Minderheitsanteile an den von RWE betriebenen Kernkraftwerken Emsland und Gundremmingen, das Gasspeichergeschäft von Innogy und deren Anteil am österreichischen Versorger Kelag.On top kommt eine Beteiligung von RWE an Eon von 16,7 %. Den Anteilskauf werde RWE bei der deutschen und der britischen Kartellbehörde zeitnah anmelden, heißt es. Gleiches gelte für Anlagen in den USA, die noch im ersten Halbjahr bei den dortigen Wettbewerbsbehörden angemeldet würden. Ziel ist es, die komplette Transaktion in der zweiten Jahreshälfte durch die Tür zu bringen.Nach früheren Angaben schwingt sich RWE mit der Übernahme der beiden Erneuerbare-Energien-Geschäfte zum weltweit fünfgrößten Ökostromerzeuger auf. In Europa reicht es hinter Enel und Iberdrola für Rang 3. Nach früheren Angaben will RWE künftig jährlich 1,5 Mrd. Euro in den Ausbau der Ökostromerzeugung stecken.