Deutz hat in China große Pläne

Zuversicht für 2019 dank hohem Auftragsbestand - Unveränderte Dividende

Deutz hat in China große Pläne

ak Frankfurt – Mit der kompletten Neuaufstellung in China will sich der Motorenbauer Deutz den wichtigen asiatischen Markt endlich richtig erschließen. Deutz-Chef Frank Hiller rechnet damit, dass das Kernstück – der Joint-Venture-Vertrag mit dem größten chinesischen Baumaschinenhersteller Sany – in den kommenden Wochen unterzeichnet wird. Deutz will an der Sany-eigenen Motorenproduktion 51 % übernehmen. Die Deutschen liefern laut Hiller die Technik für die Emissionsreduzierung, auf die Sany wegen der gesetzlichen Vorgaben angewiesen ist. Die Beteiligung werde Deutz einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kosten.In China setzt Deutz auf weitere Partner: Durch eine Kooperation mit dem Dieselmotorenhersteller Beinei will der SDax-Konzern auch Kunden unabhängig von Sany bedienen, und im Service-Geschäft soll die Partnerschaft mit Horizon, dem größten lokalen Vermieter von Baumaschinen, ein entsprechend großes Netzwerk schaffen. Deutz plant mittelfristig, für den asiatischen Markt 100 000 Motoren zusätzlich zu bauen, und peilt im Jahr 2022 in China einen Umsatz von 500 Mill. Euro an.Im vergangenen Jahr belief sich der Umsatzanteil in Asien auf nur 9 %. “Wir sind dort unterbelichtet”, merkte Hiller an und räumte Fehler in der Vergangenheit ein. Das Joint Venture Dalian mit FAW war im vergangenen Jahr begraben worden.Der Fehler aufseiten von Deutz habe darin bestanden, zu restriktiv Technologie transferiert zu haben, erläuterte Hiller. Zudem habe Partner FAW parallel eine eigene Motorenfertigung aufgebaut, die in ständiger Konkurrenz zu Dalian gestanden habe. “Da war die Vertrauensbasis gestört.” Aus der Vergangenheit habe Deutz gelernt: mit dem Aufbau einer sehr starken Organisation in China und einem Management, das nicht nur aus Westeuropäern bestehe. Darüber hinaus arbeite der Konzern künftig nicht mehr nur mit einem Partner zusammen und halte am zentralen Joint Venture eine Mehrheitsbeteiligung. Auf 2019 blickt der Deutz-Vorstand mit Optimismus, nachdem im vergangenen Jahr alle Ziele erreicht wurden, der Auftragseingang um ein Viertel stieg und das operative Ergebnis sich verdoppelte. “Wir haben eine recht gute Sicht wegen unseres Auftragsbestands”, so Hiller. Deutz rechnet für 2019 mit einem eher kleinen Umsatzanstieg auf über 1,8 Mrd. Euro, einer Steigerung der Ebit-Rendite auf 5 % und Investitionen zwischen 85 und 95 Mill. Euro. Voraussichtlich im vierten Quartal wird der Konzern einen positiven Sondereffekt von 50 Mill. Euro durch den Standort-Verkauf in Köln-Deutz einstreichen. Spielraum für ZukäufeAuch Akquisitionen sind für den Vorstand ein Thema, zum Beispiel zu ergänzenden Produkten rund um den Motor, sagte Hiller. Der finanzielle Spielraum sei vorhanden. Die Mittelfristziele, bis 2022 einen Umsatz von über 2 Mrd. Euro und eine Ebit-Rendite von 7 bis 8 % zu erzielen, bleiben bestehen.