Dialog Semiconductor profitiert von Apple-Effekt
igo Stuttgart – Der deutsch-britische Chipentwickler Dialog Semiconductor hat im zweiten Quartal von den zu Jahresbeginn umgesetzten strukturellen Änderungen profitiert und besser abgeschnitten als erwartet. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis lagen über den Konzern- und Analystenprognosen.Dialog hatte einen Teil des auf den Großkunden Apple ausgelegten Geschäfts an den US-Konzern verkauft. Zuvor stand Apple für rund 75 % der gesamten Dialog-Erlöse. Teil der Transaktion war der nichtexklusive Verkauf von Lizenzen für Chips für das Strommanagement für Smartphones (vgl. BZ vom 9. April). Unter anderem durch dieses Lizenzierungsgeschäft stieg der Umsatz von Dialog im zweiten Quartal ungeprüften Zahlen zufolge um 63 % auf 482 Mill. Dollar.Der Kurs der im MDax notierten Aktie legte am Mittwoch zeitweise um bis zu 3,5 % zu. Für Analyst Mitch Steves vom Investmenthaus RBC sind die Resultate das seit einiger Zeit erste positive Signal für die Smartphone-Branche. Er schätze die Nachfrage nach Halbleitern nun etwas optimistischer ein als zuvor, schrieb er.Die Erlöse kletterten deutlicher als Dialog, die nur Quartalsprognosen abgibt, erwartet hatte. Ziel war ein Umsatz von 438 Mill. bis 478 Mill. Dollar. Um die Sondereffekte bereinigt legte der Umsatz den Zahlen zufolge um rund 14 % auf 336 Mill. Dollar zu. Hier hatte der Konzern eine Spanne von 293 Mill. bis 333 Mill. Dollar erwartet.Auf Ergebnisebene verzeichnete Dialog mehrere Sonder- und Einmaleffekte, die zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses von 26,2 Mill. Dollar im Vorjahresquartal auf 216 Mill. Dollar führten. Darin seien insgesamt rund 28 Mill. Dollar Sonderergebnis enthalten. Diese Summe setze sich aus rund 16 Mill. Dollar aus der Übertragung von Vermögenswerten an Apple sowie aus 12 Mill. Dollar aus einem einmaligen Entwicklungsauftrag zusammen. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis war mit 82 Mill. Dollar fast doppelt so hoch wie die im Vorjahreszeitraum erzielten 42 Mill. Dollar.Das Ergebniswachstum wirkte sich auch auf den Zahlungsmittelbestand aus, der sich von 537 Mill. Dollar im Vorjahresquartal auf rund 1,4 Mrd. Dollar erhöhte. Allerdings hatte Dialog Semiconductor im vergangenen Jahr auch die 276 Mill. Dollar schwere Übernahme des Ende 2017 erworbenen US-Wettbewerbers Silego teilweise aus diesem Topf bezahlt. Die vollständigen Zahlen für das zweite Quartal will der Konzern am 30. Juli vorlegen.