CORPORATE FINANCE SUMMIT

Die Wahrheit liegt im Exit

Cerberus, CVC und KKR setzen mit unterschiedlichen Strategien auf den deutschen Private-Equity-Markt

Die Wahrheit liegt im Exit

Private Equity steht bei Investoren hoch im Kurs. Das sorgt für immer höhere Mittelflüsse. Die Fonds dürfen unter dem wachsenden Investitionsdruck nicht leichtfertig werden, denn auf den Exit kommt es an. Das wurde auf dem Panel “Private Equity als Konsolidierungstreiber” des Corporate Finance Summit deutlich.wb Frankfurt – “Jetzt mehr verkaufen als kaufen”, rät Alexander Dibelius, der Deutschlandchef der europäischen Beteiligungsgesellschaft CVC. Und Private Equity solle sich hüten, die “Übernahme-Hurdles” aufzuweichen angesichts des billionenschweren Überhangs an Mittelzusagen institutioneller Investoren, sagte er auf dem von Joachim Englert, PwC, moderierten Panel des Corporate Finance Summit “Private Equity als Konsolidierungstreiber”.Mit unterschiedlichen Ansätzen finden Finanzinvestoren hier breite Betätigungsfelder. So schaut sich KKR, wie der seit September mit einem Büro in Frankfurt präsente Deutschlandchef Christian Ollig sagte, seit Ende der 1990er Jahre in Deutschland um und hat hier mehr als 30 Mrd. Euro investiert. Derzeit ist KKR mit einer Buy-and-Build-Strategie etwa im Mediengeschäft unterwegs. Nachdem die Amerikaner hier bis zur Finanzkrise mit großen Tickets und Konzernabspaltungen unterwegs waren, zieht es KKR jetzt vor allem in den oberen Mittelstand. “Der Deal-flow war und ist sehr robust”, sagt Ollig und rechnet auch 2019 mit einem “aktiven Jahr”.Und David Knower, der Deutschlandchef der an Deutscher Bank und Commerzbank beteiligten Cerberus, sucht über die ganze Palette von Anlagen, die der “Höllenhund” mit Non-Performing Loans, Private Equity, Immobilien, vor- und nachrangigen Fremdfinanzierungen und mehr in Mehr- und Minderheitenpositionen betreibt, opportunistisch nach Möglichkeiten. Mit der Bawag in Wien und der HSH Nordbank, jetzt Hamburg Commercial Bank, hat Cerberus Kreditinstitute gedreht. Und er strich die Investments mit der Ströer-Gruppe in der Vergangenheit heraus, wo Cerberus in die Bresche sprang, als Banken nicht finanzieren wollten.Bei allen Investments gelte nun mal: “The truth lies in the exit”, hob Dibelius heraus. Private Equity sei als Liquiditätsbeschaffer für Corporate Control bei Unternehmen inzwischen etabliert, “das Odium der reinen Finanzkapitalisten ist weg”. Beim Wettbewerb um Ziele müsse sich aber jeder Fonds fragen, wo der eigene Zusatznutzen im Werteschaffen liege, denn es gehe ja nicht einfach nur darum, dass “der größte Pool gewinnen” wird, also allein das dickste Scheckbuch den Zuschlag erhält. Dies führe auch zu neuen Wegen – etwa gemeinsam mit Familienunternehmen zu investieren, wie es CVC mit Messer bei den amerikanischen Linde-Assets für 3,3 Mrd. Dollar 2018 exerzierte oder beim Einstieg mit 20 % bei DKV Mobility Services. Der Erfolg von Private Equity liege vor allem in der Auswahl des besten Managements für die Portfoliounternehmen begründet, die auch mit einer “größeren Brutalität” als in börsennotierten Gesellschaften durchgesetzt werden könne.