Disney stößt Sportsender für 11 Mrd. Dollar ab
hei Frankfurt – Der Entertainment-Riese Walt Disney, der im vergangenen Jahr für über 70 Mrd. Dollar den Sieg im Bietergefecht um das Film- und TV-Geschäft von 21st Century Fox davon getragen hat, stößt seine Sportsendergruppe für ein Gesamtvolumen von 10,6 Mrd. Dollar an die Sinclair Broadcast Group ab. Das Paket umfasst 21 regionale Sportsender sowie die Fox College Sports. Zu den Sendern gehören die lokalen Rechte an 14 Major-League-Baseball-Teams, 16 Mannschaften der National Basketball Association und zwölf National-Hockey-Teams.Die Sendergruppe hat 74 Millionen Abonnenten und erzielte 2018 Erlöse von 3,8 Mrd. Dollar, wie mitgeteilt wird. Sinclair will die neuen Sender in einer Tochtergesellschaft namens Diamond Sports bündeln, die zusammen mit dem Partner RSN Holding kontrolliert wird. Sinclair mit Sitz in Hunt Valley ist mit 180 TV-Sendern eine der größten Fernsehgesellschaften in den USA, die in dieser Form seit 1986 existiert. Das Unternehmen ist durch Übernahmen gewachsen und bemüht sich derzeit auch um den Erwerb der Tribune Media Group für rund 3,9 Mrd. Dollar. Der Deal stößt allerdings wegen der wachsenden Konzentration im TV- und Radiomarkt auf den Widerstand der Kartellbehörden. Diesen will Sinclair ihrerseits mit der Abgabe von Assets auf 18 lokalen Medienmärkten entgegenkommen. Reaktion auf OTT-PlayerDie US-Medienbranche ist in Bewegung geraten, seit Telekomkonzerne wie AT&T und Verizon oder Kabelgiganten wie Comcast bemüht sind, eigene Content-Aktivitäten aufzubauen, um ihre Wertschöpfungskette zu verbreitern. Sie reagieren damit auf den Siegeszug der OTT-Anbieter (Over-the-Top Player), die die Festnetz- und Mobilfunkinfrastruktur der Netzbetreiber nutzen, um hochmargige Streaming-Dienste zu vermarkten. Der Anteil der OTT-Player an der Wertschöpfung steigt seit Jahren, währen die Netzbetreiber für ihre Datenpakete mit Preisdruck zu kämpfen haben.