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Dolls Ding

Börsen-Zeitung, 25.4.2019 Das Transport- und Logistikgeschäft gehörte 15 Jahren zu seinen Schwerpunkten. Maßgeblich hatte Alexander Doll die Deutsche Bahn bei fast allen wichtigen Deals beraten. Nun steht der langjährige Investmentbanker wieder vor...

Dolls Ding

Das Transport- und Logistikgeschäft gehörte 15 Jahren zu seinen Schwerpunkten. Maßgeblich hatte Alexander Doll die Deutsche Bahn bei fast allen wichtigen Deals beraten. Nun steht der langjährige Investmentbanker wieder vor einem M&A-Ding – diesmal nicht als Berater, sondern als Entscheider. Denn Doll, der als Banker den 2,8 Mrd. Euro schweren Kauf der britischen Arriva begleitet hatte und 2017 von Barclays zu dem staatseigenen Konzern gewechselt war, ist heute im Vorstand für Finanzen zuständig. Nicht ganz einfach dürfte sich die Bewertung der international tätigen Nahverkehrstochter gestalten, wird doch mitten in der anhaltenden Brexit-Unsicherheit der Verkaufsprozess gestartet. Über 4 Mrd. Euro wird spekuliert. Die steigende Schuldenlast der Bahn und eine kostenintensive Qualitätsoffensive vertragen aber kein Vertagen. Acht Tage haben Investoren Zeit, sich zu entscheiden und ein Angebot bei Citi und Deutscher Bank einzureichen. Die Kassen von Private Equity fließen über, und große Deals sind in Europa rar gesät. Doll wird ein Auge darauf haben.wb