Douglas glänzt im Weihnachtsgeschäft
Douglas glänzt im Weihnachtsgeschäft
Rückenwind für IPO-Pläne – Online-Umsatz wächst zweistellig
ab Düsseldorf
Die Parfümeriekette Douglas hat ihren Umsatz im wichtigen Weihnachtsgeschäft erheblich ausgebaut und kann damit zumindest aus operativer Sicht Kurs auf einen zügigen Börsengang nehmen. Im Zeitraum Oktober bis Dezember steigerte Douglas die Erlöse um 8,3% auf 1,56 Mrd. Euro, wie das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Besonders auffällig: Im E-Commerce gelang ein zweistelliger Umsatzsprung.
Damit stemmt sich Douglas gegen den Trend im Handel, wo nach dem Abflauen der Pandemie im Online-Geschäft bescheidenere Wachstumsraten an der Tagesordnung sind. So rechnet Zalando für 2023 bestenfalls mit Umsatzstagnation. Ceconomy realisierte in dem im September 2023 abgelaufenen Geschäftsjahr ein Minus im Online-Geschäft von 2,5%. Douglas hatte das Geschäftsjahr 2022/23 dagegen mit einem Umsatzplus im E-Commerce von gut 10% beendet.
Behutsame Expansion
Konkret stieg der Umsatz im Filialgeschäft nach vorläufigen Zahlen in dem für Douglas wichtigsten Quartal des Geschäftsjahres um 7,1%, das Online-Geschäft legte zeitgleich um 10,7% zu.
Nachdem Douglas das Filialnetz im Zuge der Pandemie deutlich ausgedünnt hatte, sorgte der seit gut einem Jahr amtierende Vorstandchef Sander van der Laan zuletzt für eine behutsame Expansion des stationären Geschäfts. 2023 erfolgte der Markteintritt in Slowenien und Belgien. Damit sind die Düsseldorfer jetzt in 22 Ländern unterwegs.
Mittelfristziele im Blick
„Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen des ersten Quartals und mit unseren Wachstumszielen auf Kurs“, kommentierte der CEO die Zahlen. Mittelfristig will Douglas den Umsatz jährlich um durchschnittlich 7% ausbauen und bis 2026 eine operative Ergebnismarge von 18,5% erzielen. „Wir sind auf einem sehr guten Weg, unser Ziel von 5 Mrd. Euro Umsatz bis 2026 zu erreichen“, bestätigte van der Laan.
Dem für dieses Jahr geplanten Börsengang dürfte aus operativer Sicht nichts mehr entgegenstehen. Ob Douglas tatsächlich wie angedacht noch im März den Sprung aufs Börsenparkett wagt, wird letztlich vom Kapitalmarktumfeld abhängen. Dem Vernehmen nach laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Mit dem offiziellen Startschuss für den Börsengang ist allerdings erst nach Vorlage des vollständigen Quartalsberichts am 22. Februar zu rechnen.
CVC sucht den Exit
Die Banken für den Börsengang hatte Douglas schon im Herbst 2022 mandatiert. Seit 2015 gehört die Parfümeriekette mehrheitlich der Private-Equity-Firma CVC. Die für einen Finanzinvestor außergewöhnlich lange Haltezeit ist der Pandemie geschuldet. Im März 2021 führte Douglas eine umfassende Refinanzierung der Schulden durch. Damals hatte CVC noch einmal frisches Eigenkapital von 220 Mill. Euro nachgeschossen. Mit zuletzt 4,8 ist der Leverage, also das Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten operativen Ergebnis, zwar immer noch hoch. Ein Jahr zuvor machten die Nettoschulden jedoch noch fast das 6-fache des Ebitda aus. Die damaligen Bookrunner – Goldman Sachs, Deutsche Bank, Unicredit und UBS – sind für den Börsengang mandatiert.