Douglas präsentiert börsenreife Zahlen
Douglas präsentiert börsenreife Zahlen
Rekordergebnis im abgelaufenen Turnus – Weihnachtsgeschäft gut angelaufen – Leverage reduziert
ab Düsseldorf
Mit Wachstum in allen Segmenten und der Rückkehr in die Gewinnzone hat Douglas im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgetrumpft. Zumindest operativ ist der Boden für die Rückkehr an die Börse bereitet. Zu den IPO-Plänen, die der Finanzinvestor CVC verfolgt, äußerte sich das Management jedoch nicht.
Die Parfümeriekette Douglas präsentiert sich in Bestform. Mit Rekordwerten in Umsatz und operativem Ergebnis für das im September abgelaufene Geschäftsjahr sind die Grundbedingungen für einen möglichen Börsengang im kommenden Jahr geschaffen. Zumal auch das Weihnachtsgeschäft gut angelaufen ist, wie Vorstandchef Sander van der Laan bei der Vorlage des Geschäftszahlen sagte.
Die Banken für das IPO hatte der Beauty-Konzern, der mehrheitlich zum Finanzinvestor CVC gehört, schon im September ausgewählt. Zu einem möglichen Börsengang im kommenden Jahr verlor van der Laan jedoch kein Wort. Vielmehr konzentrierte er sich auf die Fortschritte im Rahmen seiner "Let it Bloom"-Strategie und bekräftigte die Zielsetzung, den Umsatz bis 2026 auf 5 Mrd. Euro auszubauen.
Zweistellige Wachstumsraten
Im abgelaufenen Turnus wurde erstmals die Umsatzmarke von 4 Mrd. Euro überschritten. Um das mittelfristige Ziel zu erreichen, müsse Douglas in den kommenden drei Jahren durchschnittlich um 7% p.a. wachsen, ergänzte Finanzchef Mark Langer. Angesichts der zweistelligen Wachstumsraten, die Douglas im abgelaufenen Geschäftsjahr gelangen, hört sich das nach wenig an. Allerdings geht Douglas in die Zukunft geblickt von einer Normalisierung der Erlösentwicklung aus.

Der Konzernumsatz stieg im zurückliegenden Turnus um gut 12% auf 4,1 Mrd. Euro. Dazu trugen beide Vertriebskanäle mit stolzen Wachstumsraten bei. So kamen die Erlöse im stationären Geschäft um 13% auf 2,8 Mrd. Euro voran, im E-Commerce wurde mit 1,3 Mrd. Euro ein Plus von gut 10% verzeichnet. Dank der fortgesetzten Kostendisziplin schnellte das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 22,3% auf 726 Mill. Euro nach oben. Damit gelang nach drei verlustreichen Jahren mit 17 (i.V. −314) Mill. Euro auch unter dem Strich die Rückkehr in die schwarzen Zahlen.
Douglas | ||
Konzernzahlen* nach IFRS | ||
in Mill. Euro | 2022/23 | 2022/21 |
Umsatz | 4.091 | 3.650 |
Bereinigtes Ebitda | 726 | 593 |
Ebit | 337 | -51 |
Finanzergebnis | -272 | -306 |
Nettoergebnis | 17 | -314 |
Free Cashflow | 481 | 367 |
Nettoverschuldung | 3.424 | 3.428 |
*Geschäftsjahr zum 30.9. |
Kleiner Makel: Im vierten Quartal 2022/23 rutschte das Nettoergebnis erneut mit −28 (−231) Mill. Euro in die Verlustzone. Dabei gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass das Auftaktquartal mit dem umsatzstarken Weihnachtsgeschäft für Douglas entscheidend ist. Mit Blick auf die laufende Saison wollte sich das Management bei der Präsentation jedoch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. "Die wichtigsten Tage liegen noch vor uns", beschied van der Laan.
Vom bereinigten Ebitda kamen allerdings nur 481 Mill. Euro im freien Cashflow an. Das lag zum einen am Aufbau des Working Capital und zum anderen an den höheren Sachanlageinvestitionen, die sich auf 110 Mill. Euro beliefen. Dahinter stand die Expansion des Filialnetzwerks. Dabei wurden insbesondere die Aktivitäten in Osteuropa gestärkt, wie van der Laan ausführte. Insgesamt eröffnete Douglas im abgelaufenen Geschäftsjahr 39 Filialen, davon 26 im Segment Central Eastern Europe. Der Grund ist simpel, macht Douglas in Osteuropa doch das größte margenträchtige Wachstumspotenzial aus.
Negatives Eigenkapital
Zwar ist Douglas auch mit Blick auf die Bilanzrelationen vorangekommen. Der Leverage, also das Verhältnis der Nettoverschuldung zum Ebitda, verringerte sich auf 4,7 (5,8). Das Eigenkapital steht jedoch unverändert mit −1,3 Mrd. Euro auf der falschen Seite der Bilanz. Immerhin hat die Parfümeriekette im Oktober die Zinsen auf die 590 Mill. Euro schwere PIK-Note erstmals Cash bezahlt. Dadurch reduzierte sich der Kupon um 75 Basispunkte auf 8,25%.