IPOs

Douglas will mit dem Erlös aus dem Börsengang die Schulden abbauen

Der Finanzinvestor CVC will beim Börsengang der Parfümeriekette Douglas keine Aktien aus seinem Bestand abgegeben. Mit dem Emissionserlös aus neuen Aktien, der 800 Mill. Euro betragen soll, will das Unternehmen den Verschuldungsgrad auf weniger als das Dreifache des operativen Gewinns senken.

Douglas will mit dem Erlös aus dem Börsengang die Schulden abbauen

Douglas will mit Börsengang Schulden schneller abbauen

Finanzinvestor CVC stärkt Eigenkapital – Ein Dutzend IPO-Kandidaten europaweit

cru Frankfurt

Douglas will an die Börse gehen und mit dem geplanten Emissionserlös den Schuldenabbau beschleunigen. Die Parfümeriekette, die dem Finanzinvestor CVC und der Familie Kreke gehört, strebt Eigenkapitalzuflüsse von rund 1,1 Mrd. Euro an, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Damit handelt es sich um den bisher größten Börsengang in Europa im laufenden Jahr.

Der Betrag setzt sich zusammen aus einer angestrebten Kapitalerhöhung im IPO von 800 Mill. Euro und einer zusätzlichen Eigenkapitalzuführung der Altaktionäre von rund 300 Mill. Euro. Nach Angaben aus Finanzkreisen nimmt CVC für die Eigenkapitalzuführung einen Kredit auf, der mit Douglas-Aktien besichert wird. CVC will eine indirekte Mehrheitsbeteiligung behalten, und die Familie Kreke will ebenfalls indirekt beteiligt bleiben. Beide wollen im Börsengang keine Aktien abgeben.

Federführend begleitet wird die Transaktion von Goldman Sachs, Citigroup, Unicredit, Deutscher Bank und UBS. „Der Börsengang ist für Douglas der nächste logische Schritt, um unser Potenzial künftig als börsennotiertes Unternehmen voll auszuschöpfen“, sagte Vorstandschef Sander van der Laan. Der Niederländer hatte Ende 2022 Tina Müller als CEO ersetzt.

Die Erlöse aus dem IPO sollen zum weiteren Abbau der Verschuldung verwendet werden, die mehr als 3 Mrd. Euro beträgt und derzeit noch dem Vierfachen des operativen Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) entspricht. Der Rest soll zu besseren Konditionen refinanziert werden. Der Börsengang würde die Verringerung der Verschuldung beschleunigen und die Zinsaufwendungen reduzieren. Nach Abschluss des Börsengangs strebt Douglas einen Nettoverschuldungsgrad des 2,7-Fachen des Ebitda an sowie mittelfristig das Zweifache des Ebitda. Ein Wert unter dem Dreifachen gilt als akzeptabel.

Nach fast zwei Jahren Flaute nehmen IPOs in Europa wieder Fahrt auf, weil die Kursentwicklung der wenigen Börsenneulinge besser geworden ist. Kursanstiege nach ihrem IPO haben der Panzergetriebehersteller Renk (+81%) aus dem Portfolio des Finanzinvestors Triton sowie der in Amsterdam gelistete Nachtsichtgerätehersteller Theon International (+26%) und der Airport Athen (+5%) verzeichnet.

Europaweit steht ein Dutzend IPO-Kandidaten in den Startlöchern für ein Debüt nach Ostern. Die meisten stammen aus den Portfolios von Finanzinvestoren und sind wie Douglas hoch verschuldet. Bei der ehemaligen Nestlé-Hautpflegesparte Galderma etwa, die EQT gehört, schätzt die Ratingagentur Fitch die Verschuldung auf das 6,4-Fache des Ebitda.

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