Dräger plant Stellenabbau wegen schwacher Ergebnisse
ste Hamburg – Der Lübecker Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Dräger hat nach einem operativen Verlust von 12,2 (i.V. -36,6) Mill. Euro im ersten Halbjahr Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten angekündigt. Das Familienunternehmen begründete die noch nicht mit Zahlen unterlegte Initiative mit der anhaltend schwachen Ergebnisentwicklung. Mit dem Betriebsrat und der IG Metall wolle man jetzt über einen gezielten Personalabbau in einzelnen Bereichen sowie über kollektive finanzielle Maßnahmen verhandeln, teilte Vorstandschef Stefan Dräger mit. Oberstes Ziel sei es, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und damit letztlich auch die Arbeitsplätze in Lübeck zu sichern. “Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem es ohne einen Beitrag der Belegschaft nicht gehen wird”, so Dräger. Ziel sei, die notwendigen Beiträge zur Kostensenkung möglichst gerecht zu verteilen, um die Einschnitte bei den Mitarbeitern gering zu halten. Zum 30. Juni beschäftigte das Unternehmen 14 671 Mitarbeiter. Aktienkurs gibt nachDie Vorzugsaktie des TecDax-Unternehmens gab um bis zu 2,8 % auf 41,00 Euro nach, erholte sich aber im Tagesverlauf. Dräger hat bereits eine Restrukturierung mit Fokus auf den Medizintechnikbereich eingeleitet, der im ersten Halbjahr mit -3,6 (-6,0) % eine weiterhin negative Ebit-Marge aufwies und der weltweit rund zwei Drittel der Konzernmitarbeiter beschäftigt. Einen möglichen Arbeitsplatzabbau in der Sparte hatte Vorstandschef Dräger bei der Vorlage der Jahresbilanz 2018 im März in Aussicht gestellt (vgl. BZ vom 8. März). Zur Ergebnisverbesserung hatte der Konzern bereits bis 2016 die Zahl seiner Stellen weltweit um rund 5 % reduziert.Um effizienter zu werden und den finanziellen Spielraum zu sichern, seien auch Einsparungen bei den Personalkosten notwendig, hieß es nun. Um langfristig wettbewerbsfähiger zu werden, will Dräger weiter in Vertrieb und Innovationskraft investieren. Positive Effekte erwartet das Unternehmen aber erst mittelfristig.Für den laufenden Turnus 2019 rechnet man bei Dräger in Erwartung eines starken Jahresendgeschäfts mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 1 bis 4 %, wobei die Erlöse am oberen Rand des Korridors erwartet werden. Die Ebit-Marge, 2018 bei 2,4 %, soll nach Angaben anlässlich des Zwischenberichts zum 30. Juni zwischen 1 und 3 % landen.