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E-Scooter-Verleiher Tier fusioniert mit holländischem Rivalen Dott

Für den Berliner E-Scooter-Verleiher Tier folgt auf eine wiederholte Schrumpfkur nun der Zusammenschluss mit dem kleineren Konkurrenten Dott. Bestandsinvestoren wollen nochmals 60 Mill. Euro in das neue Unternehmen stecken.

E-Scooter-Verleiher Tier fusioniert mit holländischem Rivalen Dott

E-Scooter-Verleiher Tier fusioniert mit holländischem Rivalen

kro Frankfurt

Die Konsolidierung im europäischen Mikromobilitätssektor setzt sich fort. Der Berliner E-Scooter-Verleiher Tier Mobility soll nun mit dem kleineren Amsterdamer Rivalen Dott verschmolzen werden, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Ein Abschluss der Transaktion werde innerhalb von zwei Monaten erwartet.

Tier Mobility blickt auf ein schwieriges Jahr zurück. Gestiegene Lebenshaltungskosten haben auf die Nachfrage nach den mintgrünen Leihrollern gedrückt. Hinzu kam ein generelles Verbot für den Verleih von E-Scootern in Paris, wo Tier als einer von drei Anbietern insgesamt 5.000 Fahrzeuge betrieben hatte. CEO und Mitgründer Lawrence Leuschner kündigte Ende November an, 22% der Belegschaft zu entlassen, und begründete dies mit der Tatsache, dass das Start-up noch immer Verluste schreibt. Es war zuvor bereits mehrfach zu Entlassungsrunden bei Tier gekommen. Das Start-up soll zudem einen Verkauf an den estnischen Rivalen Bolt ausgelotet haben.

Dott-CEO übernimmt Führung

Bei dem neuen Gemeinschaftsunternehmen mit Dott, das seinen Hauptsitz in Berlin hat, soll Leuschner nun Aufsichtsratschef werden. CEO wird Dott-Mitgründer und -CEO Henri Moissinac. Der zweite Dott-Gründer Maxim Romain übernimmt die Rolle des COO, und Tier-CFO Alex Gayer bleibt Finanzchef bei der neuen Firma.

Der Mitteilung zufolge wollen Bestandsinvestoren von Tier und Dott nochmals 60 Mill. Euro in den Zusammenschluss investieren. Die Finanzierungsrunde wird von Mubadala, dem Staatsfonds von Abu Dhabi, und dem belgischen Investor Sofina angeführt.

Die Londoner Investoren Estari, M&G, Novator und White Star Capital sowie der in Amsterdam ansässige Start-up-Finanzierer Prosus Ventures beteiligen sich ebenfalls.


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