Ein paar Groschen für die Portokasse
Es ist schon kurios, welch hohe Wellen eine beabsichtigte Portoerhöhung für Briefe und Postkarten durch die Deutsche Post schlägt. Gemessen am Aufschrei in der Öffentlichkeit, der sich stante pede einstellt, und dem Imageschaden steht die geringe positive Wirkung auf das Konzernergebnis in einem krassen Missverhältnis. Im Grunde wären die Bonner gut beraten, die Porti auf Dauer stabil zu halten und stattdessen an Preisschrauben zu drehen, die weniger im Rampenlicht stehen. Doch wieso echauffieren sich Bürger, die fast nur noch über Telefon, E-Mail oder soziale Medien kommunizieren, immer noch so sehr? Schließlich werden immer weniger Briefe und Karten verschickt. Das liefert der Post zwar einen Grund, die Porti anzuheben – die Sparte soll ja zumindest kostendeckend arbeiten -, aber die Verbraucher müssen ja letztlich nur ein paar Groschen mehr für die Portokasse vorhalten; da haben andere Ausgabenposten ein ungleich größeres Gewicht. Aber es ist wohl wie mit dem Widerstand gegen die Abschaffung des Quelle-Katalogs, den keiner mehr braucht: Es geht ums Prinzip. md