Elliott verstärkt den Druck auf Uniper

Hedgefonds verlangt Hauptversammlung und Vorbereitung eines Beherrschungsvertrags mit Fortum

Elliott verstärkt den Druck auf Uniper

ak Düsseldorf – Der Hedgefonds Elliott macht Druck bei Uniper und will dem Versorger eine außerordentliche Hauptversammlung aufzwingen. Einziger Tagesordnungspunkt: Der Uniper-Vorstand soll angewiesen werden, einen Beherrschungsvertrag mit dem Großaktionär Fortum vorzubereiten. Als Alternative könne Uniper das Ansinnen auch als Tagesordnungspunkt für die ordentliche Hauptversammlung (HV) aufnehmen, die am 22. Mai stattfindet. Dann will Elliott den Antrag auf eine außerordentliche HV zurückziehen.Der Vorstand von Uniper teilte in einer Ad-hoc-Mitteilung mit, das Verlangen prüfen und eine Stellungnahme dazu abgeben zu wollen. Wann diese komme, konnte eine Unternehmenssprecherin noch nicht sagen. Uniper gehörte am Donnerstag mit einem Kursplus von über 3 % zu den stärksten Werten im MDax.Elliott hat seit Ende 2017 die Beteiligung an Uniper immer wieder aufgestockt und ist mit 17,8 %, die direkt und über Finanzinstrumente gehalten werden, zweitgrößter Aktionär des Kraftwerksbetreibers. Der aktivistische Investor dürfte mit seinem Vorstoß versuchen wollen, Bewegung in die wenig ausbalancierte Beteiligungssituation bei Uniper zu bringen und einer attraktiven Abfindung näherzukommen. Der staatliche finnische Energiekonzern Fortum, der aktuell 49,99 % hält, wird an der feindlichen Übernahme durch ein Veto aus Russland gehindert. Denn dort betreibt Uniper eine Wasseraufbereitungsanlage, die als strategisch bedeutend eingestuft wird, so dass die Russen die Übernahme der Kontrolle durch Fortum blockieren können. Ausweg wäre ein Verkauf des Werks.Für die Anweisung an den Vorstand, einen Beherrschungsvertrag vorzubereiten, sowie für die spätere Zustimmung zum Abschluss eines Beherrschungsvertrags ist gesetzlich auf der Hauptversammlung eine Mehrheit von 75 % des vertretenen Grundkapitals vorgeschrieben. Rein rechnerisch könnte das mit den Stimmen von Fortum und Elliott und bei einer Präsenz von nicht mehr als 90 % auf dem Aktionärstreffen erreicht werden. Im vergangenen Jahr waren auf der Uniper-Hauptversammlung gut 76 % des Grundkapitals vertreten. Abfindung trotz Hürden?Allerdings wäre Fortum gesetzlich verpflichtet, bei Abschluss eines Beherrschungsvertrags den anderen Aktionären von Uniper ein Abfindungsangebot zu machen. “Solange das Veto aus Russland besteht, darf Fortum jedoch eigentlich keine weiteren Aktien annehmen”, gibt Gesellschaftsrechtler Achim Glade von der Kanzlei Glade Michel Wirtz zu bedenken.Mit Elliott könnte Fortum zwar ein Stillhalten vereinbaren, bis Uniper das Werk in Russland verkauft hätte. Doch mit den Kleinaktionären des Versorgers würde das in der Praxis nicht funktionieren. “Es wird interessant sein, wie dieses Problem gelöst wird”, sagt Glade.