Elliott will von Pernod Ricard einen Schnaps mehr

Hedgefonds mit 1 Mrd. Euro bei Franzosen investiert

Elliott will von Pernod Ricard einen Schnaps mehr

wb Frankfurt – Trotz der Anstrengungen des Managements von Pernod Ricard verstärkt der aktivistische US-Investor Elliott den Druck auf den französischen Spirituosenkonzern. Der Hedgefonds von Paul Singer hatte im Dezember für 1 Mrd. Euro eine wirtschaftliche Beteiligung von gut 2,5 % an dem Whisky- und Gin-Hersteller aufgebaut und Änderungen in der Führung gefordert. Jetzt heißt es, das Management habe einen “ersten kleinen Schritt” unternommen, um “Mängel in der operativen Effizienz” anzusprechen.Die Ziele sind aus Sicht der aggressiven Aktivisten zu wenig ehrgeizig, und die angestrebten Einsparungen von 100 Mill. Euro und die Margenerhöhung von 50 bis 60 Basispunkten per annum bis 2021 seien bescheiden für ein Unternehmen mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von etwa 2,5 Mrd. Euro, das mit einem Margenabschlag von fast 5 Prozentpunkten zum nächsten Konkurrenten arbeite.Pernod wird mit einem KGV für 2019 von 22,5 gehandelt, verglichen mit 23,5 beim Rivalen Diageo. Elliott verlangt anders als langfristig orientierte Investoren Kostensenkungen, um die Profitabilität kurzfristig zu steigern. Den vorgeschlagenen Schritten von Pernod mangele es an Spezifität und Klarheit, wird moniert. Die aus Sicht der US-Amerikaner nötigen Änderungen in Vorstand und Governance würden noch nicht angegangen.CEO Alexandre Ricard (46), der Enkel des Gründers, hatte zuvor den stärksten Gewinnzuwachs des Schnapsbrenners in sieben Jahren präsentiert. Es sei Teil des dreijährigen strategischen Plans, die Margen zu steigern. Der Anbieter von Martell, Ramazotti, Absolut Vodka, Ballantine’s und Chivas Regal mit einem Enterprise Value von knapp 48 Mrd. Euro berichtet von einem organischen Umsatzplus von 7,8 % auf 5,2 Mrd. Euro in den sechs Monaten bis Ende Dezember und einem Gewinnplus von 10,6 % auf 1,65 Mrd. Euro.