DAS CFO-INTERVIEW

EnBW baut Handel und Solarenergie aus

Finanzvorstand rechnet 2019 mit Wachstum - Grüne Anleihe als Standard

EnBW baut Handel und Solarenergie aus

igo Stuttgart – Der Energiekonzern EnBW will die Solarenergie neben der Windkraft zu einem Standbein im Bereich erneuerbare Energien entwickeln. “Die Kosten für Solarmodule sind in den letzten Jahren drastisch gesunken. Solarenergie wird für uns deshalb, neben Windenergie, immer interessanter”, sagt EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer im CFO-Interview der Börsen-Zeitung. Zudem ist der Konzern, an dem das Land Baden-Württemberg und die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke die Mehrheit halten, gerade dabei, die Handelssparte regional und strukturell auszubauen.Der drittgrößte Versorger des Landes kündigte jüngst ein eigenes Solarprojekt in Brandenburg an und schloss mit dem Betreiber Energiekontor einen Stromabnahmevertrag für einen bei Rostock geplanten Solarpark ab. Künftig will Kusterer auch bei anderen Rohstoffen größere und zeitlich gestreckte Handelspositionen eingehen, um so den Rückgang in der konventionellen Stromerzeugung ertragsseitig zu kompensieren. “Der Beitrag des Handels liegt derzeit bei etwa 150 Mill. bis 200 Mill. Euro. Perspektivisch haben wir die Erwartung, dass es in den nächsten drei bis fünf Jahren 100 Mill. Euro mehr werden”, so Kusterer.Mit dem vergangenen Geschäftsjahr zeigt er sich trotz Belastungen im Segment erneuerbare Energien zufrieden und erwartet auf Konzernebene weiteres Wachstum: “Wir werden 2019 nochmal einen großen Schritt machen, um das Ziel eines operativen Ergebnisses von 2,4 Mrd. Euro bis 2020 zu erreichen. Ich persönlich glaube, dass wir unser Ziel 2020 übertreffen werden.”Auch in der Finanzierung wird es Anpassungen geben. Die EnBW emittierte Ende 2018 erstmals einen grünen Bond. Angesichts der Konzernstrategie gehe er davon aus, dass “die Emission von grünen Finanzprodukten mit hoher Wahrscheinlichkeit unser Weg” in der künftigen Fremdkapitalfinanzierung sein werde, so Kusterer.—– Interview Seite 8