Entlastung mit Folgen
Die Pläne des Berliner Senats für Stadtentwicklung haben es in sich: Verbot von Mieterhöhungen für fünf Jahre, Mietobergrenzen, starke Erschwernis von Modernisierungen. Kein Wunder, dass Investoren Reißaus nehmen. Sie befürchten zu Recht, dass Berlin kaum die einzige Stadt bleiben wird, die sich für derart drastische Regulierung erwärmt. Für Mieter, die in ihrer Wohnung bleiben wollen und können, bringen die Eingriffe ein wenig Entlastung. Sie bleiben im Wesentlichen von Mietverteuerungen verschont. Für diejenigen, die eine Wohnung suchen, etwa weil sie in Berlin arbeiten wollen oder eine größere Bleibe brauchen, sind die Pläne ein Problem. Mehr denn je wird künftig jeder, der eben kann, in seiner Wohnung bleiben. Die Bewegung am Mietmarkt nimmt also weiter ab. Auf längere Sicht sind die Pläne ein Desaster, weil sie den privaten Wohnungsbau abwürgen. Dabei ist die Wohnungsnot nicht ohne kräftige Ausweitung des Neubaus zu beheben. Doch es musste wohl ein Signal her, um den sozialen Sprengstoff stark gestiegener Mieten einzudämmen. hek