Starlink-Konkurrenz

Entscheidung über europäische Satelliten-Kooperation rückt näher

Um Starlink besser die Stirn bieten zu können, erwägen Airbus, Thales und Leonardo eine Satelliten-Allianz. Der Beschluss könnte schneller fallen als zuletzt erwartet.

Entscheidung über europäische Satelliten-Kooperation rückt näher

Die von Airbus, Thales und Leonardo erwogene Satelliten-Allianz könnte schneller Gestalt annehmen als zuletzt gedacht. Ziel müsse sein, eine Entscheidung noch vor Ende des Jahres zu treffen, sagte Airbus-Finanzchef Thomas Toepfer im Interview mit der Börsen-Zeitung. Die drei Konzerne hatten letztes Jahr Sondierungsgespräche über eine Kooperation im Satellitengeschäft begonnen, um Elon Musks Starlink besser die Stirn bieten zu können. „Der Raumfahrtsektor in Europa ist zu zersplittert“, findet Toepfer. Das beeinträchtige die Wettbewerbsfähigkeit.

Nachfrage bei Telekomsatelliten eingebrochen

Die Konkurrenz von Starlink hat die Nachfrage nach Telekomsatelliten in Europa einbrechen lassen. Das führt zu Überkapazitäten im Satellitengeschäft. Obwohl Europa der größte Satellitenexporteur der Welt ist, verdienen die beiden wichtigsten europäischen Akteure Airbus und Thales Alenia Space nur mit Mühe Geld. Airbus hatte deshalb im Herbst angekündigt, bis 2026 in der Raumfahrt- und Rüstungssparte bis zu 2.500 Stellen abbauen zu wollen. Thales wiederum will bei der zusammen mit Leonardo betriebenen Satelliten-Tochter Thales Alenia Space 1.300 Stellen einsparen.

Nach hohen Abschreibungen für die Satellitenaktivitäten im letzten Jahr erwartet Airbus nach Angaben von Finanzchef Toepfer derzeit keine neuen Belastungen für den Geschäftsbereich.

A400M erstmals cash-neutral

Auch beim Militärtransporter A400M dürfte es keine neuen Abschreibungen geben. Das Programm dürfte in diesem Jahr nach Angaben Toepfers erstmals cash-neutral sein, nachdem jahrelang Gelder abgeflossen sind. 2026 dürfte das Programm sogar cash-positiv werden, erklärte der Airbus-Finanzchef.

Allerdings müsse der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern sicherstellen, 2029 und in den Folgejahren genügend Aufträge zu bekommen, um die notwendige Produktionsrate von acht Maschinen pro Jahr halten zu können können. Es gäbe jedoch positive Zeichen dafür, sagte Toepfer. Man arbeite an möglichen Exporten.

Hier lesen Sie das ganze Interview mit Thomas Toepfer im Wortlaut.