Eon baut Kraftwerk für Papierfabrik
cru Frankfurt – Eon baut ein Kraftwerk für den britischen Papierverpackungshersteller DS Smith in Kent. Die Investitionssumme wurde nicht genannt. Aber aus Konzernkreisen ist zu erfahren, dass Eon dort 90 Mill. Euro in die hochmoderne Kraft-Wärme-Kopplungsanlage investiert – und das Kraftwerk nicht nur baut, sondern auch finanziert und betreibt. Die Anlage mit einer Leistung von 75 Megawatt soll künftig die Papierfabrik Kemsley am Hauptstandort des britischen Unternehmens mit Dampf und Strom versorgen, wie beide Konzerne in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten.Eon sprach von einem der größten Aufträge dieser Art seit mehr als einem Jahrzehnt, nannte aber keine konkreten Zahlen. Der Bau des Kraftwerks soll noch in diesem Jahr beginnen, 2021 soll die Anlage dann in Betrieb gehen. Im Zuge der Vereinbarung wurde zudem die Standortpartnerschaft beider Unternehmen für Kemsley Mill für die nächsten 20 Jahre verlängert.Kraft-Wärme-Kopplung ist eine der effizientesten Formen der Energieerzeugung, da Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt und vor Ort genutzt werden. Wo andere Erzeugungswege nur etwa 40 % des eingespeisten Rohstoffs in Nutzenenergie umsetzen, haben KWK-Anlagen einen Wirkungsgrad von bis zu 90 %. Angetrieben durch einen Gasmotor wird über einen Generator Strom erzeugt und die dabei entstehende Wärme zum Heizen von Gebäuden oder Ähnlichem genutzt. Auch das jährliche Produktionsvolumen am Hauptstandort von DS Smith in Kemsley Mill in Höhe von 830 000 Tonnen Papier wird durch die Partnerschaft mit Eon ressourcenschonender hergestellt. Geplant ist eine CO2-Reduktion um 36 000 Tonnen pro Jahr. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zum Unternehmensziel von DS Smith, die CO2-Emissionen bis 2030 um 30 % zu reduzieren. Papierherstellung benötigt viel Energie und kommt deshalb zusehends unter Druck. Auch die Bundesregierung räumt dem Thema KWK enorme Potenziale ein. So sollte sich gemäß der Planung aus dem Jahr 2014 der Anteil des mittels KWK-Anlagen erzeugten Stroms in Deutschland bis 2020 auf 25 % erhöhen.